Nachrichten
Weltkongress von Movendi International
- von Kristína Šperková
Bild von Tiia Monto, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Das höchste Entscheidungsgremium von Movendi International wird vom 2. bis 7. Oktober 2026 zu seiner 71. Sitzung in Kranjska Gora, Slowenien, zusammentreten.
Dieser Kongress wird die Stimmen der Menschen und Gemeinschaften, die von den Schäden des Alkohols betroffen sind, verstärken und sicherstellen, dass sie in Debatten über Demokratie, Gerechtigkeit und Frieden Gehör finden.
Alkoholprävention ist mehr als nur Gesundheitspolitik – sie ist ein Weg zu Fairness, Gleichheit und Würde. Was wir in Slowenien voneinander lernen, gemeinsam entscheiden und gestalten, wird auf allen Kontinenten Widerhall finden und die Bewegung für Gerechtigkeit, Demokratie und Menschenrechte stärken.
Angriff auf WHO im Ständerat läuft ins Leere
- von Alex Klee
Im Januar 2023 hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO öffentlich festgehalten: »Beim Alkoholkonsum gibt es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge!« Diese im Fachjournal »The Lancet« festgehaltene Erkenntnis rief im Bundeshaus den St. Galler Mitte-Ständerat Benedikt Würth auf den Plan. Er behauptete in einer parlamentarischen Anfrage (Interpellation), die Studie sei einseitig und dramatisiere die Risiken, und ihr Autor Tim Stockwell stehe »in engem Kontakt mit einer militanten Abstinenzbewegung«. Gemeint ist damit Movendi International; Würth übernahm hier die Sprachregelung der Alkoholindustrie. Der Interpellant beklagte die durch den Konsumrückgang verursachten »maßgeblichen Schäden« für die »betroffenen Branchen«; so sei der Weinkonsum deutlich zurückgegangen.
Belgien will Weine mit einem Alkoholgehalt von maximal 6 Volumenprozent nicht als »alkoholarm« kennzeichnen
- von Frank Lindemann
Belgien lehnt einen Vorschlag für eine EU-Verordnung ab, wonach Weine mit einem Alkoholgehalt von bis zu 6 % als »alkoholarm« gekennzeichnet werden dürfen, mit der Begründung, dass dieser Begriff irreführend sei und die öffentliche Gesundheit gefährden könnte. Die belgischen Gesundheitsbehörden bestehen darauf, dass eine solche Kennzeichnung gegen geltendes Lebensmittelrecht verstößt, den Verbraucher*innen ein falsches Gefühl der Sicherheit vermittelt und durch den genaueren Begriff »reduzierter Alkoholgehalt« ersetzt werden sollte.
Die endgültige Entscheidung liegt nun beim Europäischen Parlament, wo der Vorschlag angesichts wachsender Bedenken hinsichtlich des Einflusses der Alkoholindustrie auf die Politikgestaltung der EU geprüft wird.
Alkoholpolitik muss so gestaltet werden, dass sie Bedeutung, Ambition und Wirkung entfaltet
- von Frank Lindemann
Am 25. September 2025 werden Staats- und Regierungschefs bei der UN-Generalversammlung (HLM4) zusammenkommen, um eine neue globale Vision für die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten und die Förderung der psychischen Gesundheit zu entwickeln – durch eine ambitionierte und umsetzbare politische Erklärung.
Eine Analyse von Movendi deckt jedoch eine ernsthafte Gefahr auf: Durch die Einflussnahme der Alkoholindustrie wurden bewährte, kosteneffiziente Maßnahmen zur Alkoholpolitik stillschweigend aus der Erklärung gestrichen – obwohl Alkohol weltweit der Hauptrisikofaktor für Tod und Krankheit bei jungen Menschen ist.
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