Mutter hält lachendes Mädchen mit ausgestreckten Armen hochBild von Brian Odwar auf Pixabay

Dieser Kurzbericht beschreibt und fasst die Änderungen der Alkoholpolitik, ‑systeme und ‑praktiken zusammen, die von sieben afrikanischen Ländern als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie vorgenommen wurden: Botswana, Eswatini, Kenia, Lesotho, Namibia, Südafrika und Simbabwe.

Gefülltes Weinglas, unscharf im Hintgerund Frau auf Sofa, die das Gesicht verbirgt. Das ganze Bild wird durch ein semitransparentes Bild von Coronaviren überdeckt.

Künftig sollten bei der Pandemiebekämpfung auch Aspekte der psychischen Gesundheit und die Verhinderung von Nebenwirkungen wie einem Anstieg des Substanzkonsums berücksichtigt werden.

Kiste mit leeren Weinflaschen

Alkoholkonsum ist weltweit eine der Hauptursachen für Mortalität und Morbidität. Mögliche negative Auswirkungen der laufenden COVID-19-Pandemie auf den Alkoholkonsum wurden bereits diskutiert. Physische Distanzierungsmaßnahmen, Ausreisebeschränkungen und veränderte Arbeits- und Familienbedingungen, die zur Eindämmung der Pandemie vorgeschrieben waren, können zu einem Anstieg des Alkoholkonsums führen, insbesondere bei Personen mit einem Risiko für Substanzkonsumstörungen.

Bislang haben sich die meisten Studien, die den Zusammenhang zwischen der Pandemie und dem Konsumverhalten untersucht haben, auf retrospektive Bewertungen gestützt, obwohl die methodischen Mängel retrospektiver Alkoholkonsumbewertungen und psychologischer Variablen hinlänglich bekannt sind. So kann mit retrospektiven Methoden der Alkoholkonsum nicht zuverlässig erfasst werden, doch können Echtzeit-Bewertungen von Alkoholkonsum mehr Trinktage, einen höheren Alkoholkonsum, eine größere Anzahl von Alkoholexzessen und eine schnellere Alkoholkonsumrate im Vergleich zu retrospektiven Alkoholberichten erfassen.

Es gibt jedoch nach wie vor kaum Erkenntnisse über den Alkoholkonsum während der Pandemie, und die Untersuchung des Gesundheitsverhaltens im wirklichen Leben ist dringend erforderlich. Um die potenziellen Einflüsse von Pandemiemaßnahmen zu quantifizieren, haben wir daher Smartphone-basierte tägliche Bewertungen von Alkoholkonsum und dessen zeitliche (Wochenenden und Feiertage) und psychologische (soziale Isolation und Trinkabsicht) Korrelate im Alltag über einen Zeitraum von fünf Monaten bei Teilnehmer:innen, die die Kriterien für eine Alkoholkonsumstörung erfüllten, erfasst.