Tankstelle bei Nacht
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Die Verfügbarkeit alkoholischer Getränke zu regulieren ist eine der wirkungsvollsten alkoholpolitischen Maßnahmen, um den Konsum zu senken und die daraus folgenden Schäden zu vermindern. Die Stellschrauben dazu setzen an bei

  1. Produktion und Handel
    Hier ist die physische Verfügbarkeit gemeint: Wie leicht und wie bequem kann man an alkoholische Getränke gelangen?
    • Staatlicher Monopolhandel mit beschränkten Öffnungszeiten (zum Beispiel Schweden) oder »24/7 und überall« – sogar an Tankstellen (zum Beispiel Deutschland)?
    • Verkauf über den Tresen oder Selbstbedienung?
    • Zugang zu Verkaufsstellen nur mit Altersnachweis oder Supermärkte mit laschen Alterskontrollen?
    • Anzahl und Standorte von Verkaufsstellen (zum Beispiel nicht in Schulnähe)
    • Höchstmengen pro Person bei Ausschank
    • Keine Abgabe an berauschte Personen
    • Kein Online-Handel mit alkoholischen Getränken wegen fehlender Alterskontrolle
  2. Preisgestaltung
    Während sich die Brotpreise in (West-)Deutschland im Zeitraum von 1970 bis 2010 verfünffachten (552 %), stiegen die Bierpreise im gleichen Zeitraum nur um ein wenig mehr als das Doppelte (219 %). Bier ist damit im Vergleich zu Lebensmitteln billiger – damit besonders für Menschen mit geringen Einkommen erschwinglicher – geworden. Dagegen helfen
    • Mindestpreise auf alkoholische Getränke pro Einheit (wie zum Beispiel in Schottland und Wales)
    • Verbote von Flat-Rate-Parties
  3. Steuern
    Die Besteuerung alkoholischer Getränke beeinflusst ebenfalls deren Preise und damit ihre Erschwinglichkeit. Nachdem für die auf jugendliche Zielgruppen hergestellten Alcopops 2004 eine Alcopopsteuer eingeführt wurde, sind sie für Jugendliche unattraktiv geworden. Dem Wirrwarr von unterschiedlichen Besteuerungen bei Bier, Spirituosen, Alcopops und Schaumweinen – wobei Weine gar nicht besteuert werden – wäre durch eine einheitliche Steuer auf alle alkoholischen Getränke pro Volumenprozent beizukommen.