Panorama des Plenarsaals des Europäschen Parlaments in Straßburg
Foto von Marco Ammon (Clubfan22) - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

Eine Gruppe dynamischer junger Mediziner*innen steht im Flur eines Krankenhauses.

In Europa wird von allen WHO-Regionen am meisten Alkohol konsumiert. Dieser Alkoholkonsum führt in der Europäischen Region zu einer erheblichen Verringerung der Lebenserwartung, insbesondere bei Männern. Alkohol ist für mehr als 80 Todesfälle pro Stunde verantwortlich, das sind etwa 800 000 Todesfälle pro Jahr.

Etikett auf einer Alkoholflasche mit Gesundheitswarnungen und Nährwertangaben vor dem Hintergrund eines Bildes der Erde aus dem All mit Blick auf Europa. Links steht: '750 Gramm, 2385 kJ / 570 kcal'. Daneben Warnhinweise in Rot: 'ALKOHOLKONSUM VERURSACHT LEBERERKRANKUNGEN' und 'ES BESTEHT EIN DIREKTER ZUSAMMENHANG ZWISCHEN ALKOHOL UND TÖDLICHEN KREBSERKRANKUNGEN'. Unten ein Piktogramm einer schwangeren Frau mit einem Alkoholverbotssymbol sowie der Hinweis: 'Besuchen Sie Fragen-zu-Alkohol.de'.

Dieser Bericht ist das Endergebnis der Studie über die Wirksamkeit von Gesundheitsinformationen auf alkoholischen Getränken, deren Ziel es war, der Europäischen Kommission Belege für Gesundheitswarnungen auf alkoholischen Getränken zu liefern. Die Studie ergab, dass Gesundheitswarnungen auf alkoholischen Getränken darauf abzielen, Fehlinformationen im Gesundheitsbereich zu bekämpfen, da die Verbraucher*innen sich der vielfältigen gesundheitlichen Schäden durch Alkoholkonsum nicht bewusst sind. Gesundheitswarnungen sind ein kosteneffizientes Instrument, um das Bewusstsein der Bürger*innen für die gesundheitlichen Auswirkungen von Alkohol zu schärfen. Sie lassen sich relativ schnell und kostengünstig umsetzen und weisen nur wenige Probleme bei der Durchsetzung und Einhaltung auf. Inwieweit eine Sensibilisierung zu einer wirksamen Verhaltensänderung und damit langfristig zu einer Verbesserung der Gesundheitsergebnisse führt, muss durch weitere Belege abschließend geklärt werden.

Mann und Frau beim Einkauf in einem Gang zwischen zwei Supermarktregalen betrachten ein Produkt und ein Smartphone in ihren Händen.

Alle Lebensmittel- und Getränkehersteller*innen in der EU müssen Zutaten und Nährwertangaben auf dem Etikett angeben.
Alle?
Nicht ganz.
Die Alkoholindustrie ist davon ausgenommen … vorerst. Emma Calvert, Direktorin für Lebensmittelpolitik beim Europäischen Verbraucherverband BEUC, enthüllt, wie offizielle Sitzungsdokumente beweisen, dass die intensive Lobbyarbeit der Industrie bei der EU-Kommission eine Sonderbehandlung bei der Alkoholkennzeichnung aufrechterhält, die den Verbraucher*innen schadet.