Panorama des Plenarsaals des Europäschen Parlaments in Straßburg
Foto von Marco Ammon (Clubfan22) - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

Flaggen der EU-Mitgliedsländer vor Brüsseler Parlamentsgebäude

Diese Studie ergab, dass in den 28 EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2017 verhaltens- und stoffwechselbedingte Risikofaktoren eine höhere zurechenbare Belastung aufwiesen als umweltbedingte Risiken, wobei Tabakkonsum, ernährungsbedingte Risiken und hoher systolischer Blutdruck hervorstachen. Während sich bei Tabak und Luftqualität zwischen 2007 und 2017 sowohl die Exposition als auch die zurechenbare Belastung deutlich verbessert haben, war dies bei anderen Faktoren wie Misshandlung in der Kindheit, Drogen- oder Alkoholkonsum nicht der Fall. Trotz erheblicher Heterogenität zwischen den EU-Ländern ging die auf Risikofaktoren zurückzuführende Belastung in den 28 EU-Ländern in diesem Zeitraum zurück.

Es besteht die Möglichkeit, von Ländern mit unterschiedlichen Krankheits-/Risikofaktormustern und bewährten Verfahren zu lernen ( zum Beispiel Bekämpfung des Tabakkonsums in Schweden, Verringerung der Luftverschmutzung in Finnland). Auf der anderen Seite müssen einige besorgniserregende Fälle hervorgehoben werden (zum Beispiel das Rauchen in Bulgarien, Lettland und Estland oder der Drogenkonsum in der Tschechischen Republik).

In den letzten Jahren entwickelten und veröffentlichten sowohl die EU als auch die WHO umfassende alkoholpolitische Strategiepapiere. Diese stützen sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu den negativen Folgen des Alkoholkonsums als auch zu effektiven Präventionsmaßnahmen und stellen somit wichtige alkoholpolitische Eckpunkte vor. Besonders die richtungsweisende WHO-Strategie würde sich bestens als Orientierungshilfe für eine deutsche Alkoholpolitik eignen.