Geteiltes Bild: Links roter Hintergrund mit weißem Text 'Österreichische Dialogwoche Alkohol 05.–11. Mai' und einer stilisierten Flasche; rechts eine fröhliche Frau mit Afro und Lederjacke, die draußen die Hände hebt, daneben ein Schild 'Mehr vom Leben'. Zwischen den Bildteilen eine Nahaufnahme von goldener Flüssigkeit mit Bläschen.

Die Österreichische Dialogwoche Alkohol vom 5. bis 11. Mai macht auf die Risiken des Alkoholkonsums aufmerksam. Sie regt zum Nachdenken über den eigenen Alkoholkonsum an und zeigt die Vorteile einer Konsumreduktion auf. Ziel ist ein bewusster Umgang mit Alkohol. Die Dialogwoche Alkohol findet alle zwei Jahre eine Woche lang statt. In dieser Woche werden in ganz Österreich Veranstaltungen, Vorträge und Aktionen durchgeführt. Zahlreiche Institutionen in ganz Österreich beteiligen sich.

Die Österreichische Dialogwoche Alkohol

Der Umgang mit Alkohol ist nach wie vor mit viel Unwissenheit verbunden. Alkoholabhängigkeit ist noch immer ein Tabuthema. Die »Österreichische Dialogwoche Alkohol« will das ändern. Sie will sachlich informieren und dazu anregen, über den eigenen Alkoholkonsum nachzudenken und ins Gespräch zu kommen: Wie viel Alkohol trinke ich? Wann ist es zu viel? Ziel ist es, problematische Konsummuster aufzuzeigen, Wissenslücken zu schließen und einen bewussten Umgang mit Alkohol zu fördern.

Vom 5. bis 11. Mai 2025 finden daher in ganz Österreich Veranstaltungen (online und vor Ort) zum Dialog über Alkohol statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Bei Terminen in allen Bundesländern und online können sich Interessierte zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema Alkohol informieren und beraten lassen. Für Personen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich, der Jugendarbeit oder Schule ist ebenso etwas dabei wie für Betriebe, Eltern, Jugendliche, Betroffene und Angehörige.

Dieses Jahr findet die Dialogwoche Alkohol bereits zum fünften Mal in Österreich statt.

Die Österreichische Dialogwoche Alkohol 2025 ist eine Initiative der Österreichischen ARGE Suchtvorbeugung – dem Zusammenschluss der Fachstellen für Suchtprävention in den Bundesländern – in Kooperation mit dem Dachverband der Sozialversicherungsträger und dem Fonds Gesundes Österreich / Gesundheit Österreich GmbH.

Österreich: 15 Prozent zeigen problematischen Alkoholkonsum

Seit den 1970er Jahren ist die durchschnittlich konsumierte Alkoholmenge deutlich zurückgegangen. Dennoch weisen insgesamt 15 Prozent der Österreicher*innen, also rund eine Million Menschen, ein problematisches Alkoholkonsumverhalten auf. Sie trinken Alkohol in einem Ausmaß, das ihr Risiko für eine Abhängigkeitserkrankung deutlich erhöht und ihre Gesundheit stark beeinträchtigt.

Etwa fünf Prozent von ihnen gelten als alkoholabhängig. Das sind wiederum rund 370.000 Betroffene.

In Österreich leben nur vier Prozent der Männer und sechs Prozent der Frauen alkoholfrei.

Die 50- bis 59-Jährigen trinken am meisten Alkohol

Viele glauben, dass junge Menschen am meisten Alkohol trinken – aber das ist ein Irrtum. Tatsächlich trinken die 50- bis 59-Jährigen mit durchschnittlich 16 Litern pro Jahr am meisten Alkohol. Fast doppelt so viele Männer wie Frauen haben einen problematischen Alkoholkonsum.

Eine aktuelle internationale Studie (ESPAD 2024) zeigt, dass bei österreichischen Schüler*innen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren der Alkoholkonsum langfristig sinkt. Etwa jede*r fünfte Jugendliche trinkt regelmäßig Alkohol (6-mal oder öfter im Monat). Mädchen trinken etwa gleich häufig wie Jungen, aber weniger und seltener riskant. Schüler*innen aus Polytechnischen Schulen trinken Alkohol häufiger viel und riskant.

Jugendlicher Alkoholkonsum ist rückläufig

Langfristig ist der Alkoholkonsum deutlich rückläufig: Zwischen 2007 und 2024 hat sich der Anteil der Jugendlichen, die noch nie Alkohol getrunken haben, vervierfacht. Der Anteil der alkoholfrei lebenden Jugendlichen ist in diesem Zeitraum von 4 auf 18 Prozent gestiegen.

Damit zeigt sich ein Trend zum Gesundheitsbewusstsein bei den Jugendlichen. Der Anteil der Jugendlichen, die in den letzten 30 Tagen keinen Alkohol konsumiert haben, hat sich seit 2007 verdoppelt.

Risikokontinuum

Auch in Österreich wird nicht länger von Grenzwerten gesprochen, an die sich Alkoholkonsument*innen vernmeintlich risikofrei »herantrinken« können. In der Pressemitteilung zur Dialogwoche 2025 heißt es:

Es gibt keine sichere Alkoholmenge. Das bedeutet: auch geringe Mengen können schaden, wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß.«

Entscheidend ist: Alkoholkonsum bewegt sich auf einem Risikokontinuum – mit zunehmender Menge und Häufigkeit steigt das Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen ( unter anderem Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen) sowie für die Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung.

Und die gute Nachricht ist:

  • Jede Reduktion ist ein Gewinn für die Gesundheit. Auch wer »nur« ein Glas weniger trinkt als gewohnt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes.
  • Daher bedeutet weniger Alkohol mehr vom Leben.

Von einem informierten, bewussten Umgang mit Alkohol profitieren alle Konsument*innen. Sie sollten über bestehende Risiken aufgeklärt werden, ohne unter Druck gesetzt zu werden. Entscheidend ist, dass Menschen auf der Basis transparenter Informationen eigenverantwortlich entscheiden können.

Alkoholfreiheit akzeptieren und unterstützen

Der Konsum von Alkohol ist in Österreich weitgehend akzeptiert. Daher fällt es oft schwer, in geselligen Runden Alkohol abzulehnen. In manchen Situationen wird man geradezu in eine Außenseiter*innenrolle gedrängt, wenn man keinen Alkohol trinkt. Alkoholkonsum gilt als soziale Norm, der man folgt, um negative soziale oder emotionale Konsequenzen zu vermeiden.

Deshalb ist es wichtig, Nein sagen zu können. Eigentlich geht es niemanden etwas an, warum man keinen Alkohol trinkt. Umgekehrt muss man sich in unserer Gesellschaft ja auch nie rechtfertigen, wenn man etwas Alkoholisches trinkt.

Aus Sicht der Suchtprävention sollte jede*r selbst entscheiden, wann, wie viel und ob man überhaupt Alkohol trinken möchte. Niemand sollte unter Druck gesetzt werden. Gastgeber*innen sollten ihre Gäste nicht zum Alkoholkonsum überreden, ihnen die Wahlfreiheit lassen und immer alkoholfreie Alternativen anbieten.

Einen Überblick über alle Veranstaltungen sowie zahlreiche Informationen und Tipps bietet die Website der Initiative unter www.dialogwoche-alkohol.at.