Weiße geschlossene Tür mit der Aufschrift 'Kein Zutritt' vor blauer Wand mit EU-Sternen-Kreis.

Die Europäische Union bezeichnet sich stolz als das weltweit ehrgeizigste Projekt für Demokratie. Wenn es jedoch um das neue »EU-Weinpaket« geht, scheinen diese demokratischen Ideale stillschweigend beiseitegeschoben worden zu sein. Der Vorschlag einer umfassenden Reform der Vorschriften für die Herstellung, Vermarktung und Kennzeichnung von Wein in der gesamten EU wird mit ungewöhnlicher Geschwindigkeit und begrenzter Transparenz vorangetrieben. In einer Union, die der Welt oft ihr Bekenntnis zu Fairness und Verantwortlichkeit vor Augen führt, offenbart dieser Prozess ein beunruhigendes Ungleichgewicht zwischen öffentlichem Interesse und privatem Einfluss.

Eine Gruppe von etwa sieben jungen Erwachsenen mit unterschiedlichem Hintergrund steht eng beieinander und legt ihre Hände in der Mitte übereinander in einer Geste der Einigkeit und des Teamgeists. Sie lächeln und sehen glücklich aus.

Auf der Abschlusskonferenz des FILTERED-Projekts, die am 3. und 4. November 2025 in Brüssel stattfand, wurde die Europäische Erklärung zur Reduzierung der Schäden durch Tabak, Nikotin, Alkohol und ungesunde Lebensmittel verabschiedet. Diese wurde von der European Alcohol Policy Alliance (Eurocare) zusammen mit dem FILTERED-Projekt und den assoziierten Partnern unterstützt:

Eine junge Frau im Jeanshemd hält eine dunkle Weinflasche mit rotem Verschluss. Auf dem Etikett der Flasche steht in weißer Schrift 'Kenn Dein Risiko'. Über der Flasche steht in großen gelben Buchstaben 'Alk' und rechts davon ein großes gelbes 'G'. Oben links befindet sich ein dunkelrotes Rechteck mit dem Wort 'Petition' in gelber Schrift. Der Hintergrund ist verschwommen und warm beleuchtet.

Durch meine Lebenserfahrungen als Kind einer alkoholkranken Mutter, habe ich über 40 Jahre lang in Deutschland unter der Verharmlosung von Alkohol als Genussmittel und seiner emotionalen Identität als Kulturgut ebenso wie unter der Stigmatisierung von Alkoholerkrankten als verhaltensschwache, als belächelte, abgewertete und ausgegrenzte Menschen gelitten.

Teilnehmer*innen beim ersten Recovery Walk in Deutschland 2025 in Leipzig.
Beim ersten Recovery Walk in Deutschland gingen 2025 über 700 Menschen mit Abhängigkeitserfahrungen gegen ihre Stigmatisierung in Leipzig auf die Straße.

Zivilgesellschaftliche Akteur*innen sind ein wichtiger Bestandteil moderner Demokratien: Sie bündeln gesellschaftliche Interessen, schaffen Raum für Engagement und bilden ein Gegengewicht zu den Interessen finanzstarker Konzerne. Während unsere Demokratie von innen und außen angegriffen wird, stärken zahlreiche Vereine, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Initiativen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und stehen für demokratische Werte ein. Doch auch zivilgesellschaftliche Handlungsräume geraten zunehmend unter Druck.