Glückliche Familie beim Spaziergang am Strand. Davor aufsteigende Münzstapel mit Pfeil nach oben.

Rund 57 Milliarden Euro wirtschaftliche Kosten entstehen in Deutschland jährlich durch die Folgen des Alkoholkonsums. Der Tabakkonsum schlägt sogar mit rund 97 Milliarden Euro zu Buche. Belastet werden nicht nur das Gesundheitssystem und die Sozialkassen, sondern auch private Haushalte, Arbeitgeber*innen, Familien und Sozialräume. Trotz der extremen gesellschaftlichen Kosten, die sich aus dem Abhängigkeits- und Schädigungspotenzial von alkoholischen Getränken und Tabakprodukten ergeben, werden Hersteller*innen und Handel nicht an den enormen Kosten beteiligt, die durch den Konsum ihrer Produkte entstehen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) fordert daher anlässlich des bundesweiten Aktionstages Suchtberatung am 14. November eine zweckgebundene Abgabe auf alle legalen Suchtmittel und Glücksspielangebote. Die Abgabe soll ungeschmälert der Prävention, Behandlung und Erforschung von Abhängigkeitserkrankungen und anderen Konsumfolgen zur Verfügung stehen.

Porträt eines glücklichen bärtigen Mannes, der die Fäuste ballt. Erfolgreiche, aufgeregte Person, die fröhlich und zufrieden ist. Freistehend auf gelbem Hintergrund. Davor das Titelbild des WHO-Handbuchs Alkoholpolitik. Darunter der Text: Handbuch Alkoholpolitik. Das Handbuch der Weltgesundheitsorganisation WHO verdeutlicht die wahren gesundheitlichen Kosten des Alkoholkonsums.

Der Alkoholkonsum belastet die Volkswirtschaften in der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich mit Kosten in Milliardenhöhe: im Gesundheitswesen, aber auch in Form von vorzeitigen Todesfällen, Produktivitätsverlusten und sozialen Schäden. Die alkoholbedingten Schäden betreffen alle Bevölkerungsgruppen, sowohl die Alkoholkonsument*innen als auch die Nicht-Konsument*innen. Im Jahr 2019 war Alkoholkonsum für fast ein Drittel aller verletzungsbedingten Todesfälle in der Europäischen Region verantwortlich, und zwar für 42 % aller Tötungsdelikte, 37 % aller Suizide und 35 % aller Verkehrstoten.

Vier Jugendliche zeigen diverse Emotionen.

Der regelmäßige Alkoholkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist zwar deutlich niedriger als noch vor 20 Jahren, stagniert aber seit einigen Jahren auf ähnlichem Niveau. Das zeigen aktuelle Studiendaten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Besonders besorgniserregend ist, dass der starke episodische Alkoholkonsum (das so genannte »Rauschtrinken«) – nach einem vorübergehenden Rückgang während der Corona-Pandemie – wieder deutlich zugenommen hat und inzwischen das Vor-Corona-Niveau erreicht hat. Gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen warnt die BZgA vor den gesundheitlichen Folgen des Alkoholkonsums.

Konferenzteilnehmer*innen beim Networking während der Mittagspause.

Acht der zehn Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Alkoholkonsum befinden sich in Europa. Die Region weist die höchste Anzahl alkoholbedingter Todesfälle auf, was nahezu jeden elften Todesfall ausmacht.

Alkoholkonsum kann zu mehr als 200 Krankheiten führen, vor allem zu Lebererkrankungen, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Störungen. Alkohol führt zu Gewalt, Verkehrsunfällen, finanziellen Problemen und sozialen Schwierigkeiten.