Mann und Frau blicken im Supermarkt suchend auf eine Weinflasche. Dazu der Text: Zutaten? Kalorien? Gesundheitsrisiken? Fehlanzeige! Die Alkoholindustrie lässt ihre Kund*innen im Ungewissen. Sie steht halt mehr auf Quiz.

Die in Europa einzigartig hohen alkoholbedingten Schäden sind zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass die gesetzlichen Bestimmungen die Bürger*innen nicht vor den Schäden schützen, die durch kommerzielle Aktivitäten verursacht werden. Und das gilt nicht nur für Alkohol.

Blick auf die Fassade der Abgeordnetenbüros des schottischen Parlaments in Edinburgh.

Eine Gruppe führender Gesundheitsexpert*innen hat in einem offenen Brief, der am 11. August in The Lancet veröffentlicht wurde, ihre Besorgnis über die Beschwerde eines Mitglieds des schottischen Parlaments bezüglich der Bewertung der Mindestpreise pro Maßeinheit für Alkohol in Schottland zum Ausdruck gebracht.

Grüne Ladentür zu einem Kiosk in Gent, Belgien.
Bild von Maya Schwarzer bei Unsplash

Seit Beginn der belgischen Sommerferien führt die Abteilung »Inspektion von Konsumgütern« des Föderalen Öffentlichen Dienstes (FÖD) Volksgesundheit eine Kontrollkampagne zum Verkaufsverbot von Alkohol und Tabakwaren an Minderjährige durch. Dabei werden 26 minderjährige Schüler*innen als Testkäufer*innen eingesetzt. Die vorläufigen Ergebnisse sind bereits beunruhigend und werfen die Frage auf, ob die geltenden Gesetze eingehalten werden.

Die ersten Ergebnisse der Kampagne zeigen, dass mehr als 70 % der Einzelhändler*innen die Altersgrenze beim Verkauf von Tabak und E-Zigaretten nicht einhalten. Die meisten Verstöße gibt es in Supermärkten und Tankstellen (80 %).

Porträt der französischen Premierministerin Éisabeth Borne.
Bild von Benoît Granier, Licence Ouverte, via Wikimedia Commons

Eine kalte Dusche für die Suchthilfeverbände: Die französische Regierung hat sich endlich entschieden, dass es keine Steuererhöhung auf alkoholische Getränke geben wird, wie noch im Frühsommer angedacht.

Im Juli hatte das Wirtschafts- und Finanzministerium gegenüber der Zeitung Le Figaro bestätigt, dass eine mögliche Erhöhung der Alkoholsteuer um einige Cent geprüft werde.