Viele erhobene Hände einer Menschenmenge im Sonnenlicht, darüber ein grünes Banner mit weißer Aufschrift 'Join us in standing up for public health' und am unteren Bildrand der Hashtag #StandupforPublicHealth.

Nach Jahren des Fortschritts erleben wir nun, wie die Grundlagen der zivilgesellschaftlichen Gesundheitsarbeit in Europa erschüttert werden. Im Jahr 2025 könnten die Betriebskostenzuschüsse von EU4Health, mit denen Dutzende wichtiger Organisationen – darunter unser europäischer Dachverband für Alkoholpolitik Eurocare – im Bereich der öffentlichen Gesundheit unterstützt werden, nicht mehr existieren. Diese Zuschüsse unterstützen die Kernarbeit der Zivilgesellschaft in den Bereichen Prävention, Gerechtigkeit, Gesundheitssysteme, Resilienz und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Politik.

Eine Nahaufnahme einer bernsteinfarbenen Flasche mit Kondenswasser, die teilweise auf der rechten Seite des Bildes zu sehen ist. Auf einem weißen Etikett auf der Flasche stehen in roter Schrift Warnhinweise: 'DRINKING ALCOHOL CAUSES LIVER DISEASE' und 'THERE IS A DIRECT LINK BETWEEN ALCOHOL AND FATAL CANCERS'. Links davon sind Platzhalter für Nährwertangaben und ein rotes Verbotsschild mit der Silhouette einer schwangeren Frau zu sehen. Am unteren Rand des Etiketts steht 'Visit askaboutalcohol.ie'. Der Hintergrund zeigt eine weite, grüne, hügelige Landschaft mit grasenden Schafen und vereinzelten Bäumen unter einem bewölkten Himmel.

Die Kennzeichnung von Alkohol ist in Irland in Gefahr. Vor zwei Jahren verabschiedete Irland die Public Health (Alcohol) (Labelling) Regulations 2023, die im Mai 2026 in Kraft treten sollen und vorschreiben, dass alle in Irland verkauften alkoholischen Getränke klare Gesundheitswarnungen und Nährwertangaben tragen müssen. Dem Gesetz zufolge müssen die Etiketten Warnhinweise über die Risiken des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft, den Zusammenhang mit tödlichen Krebs- und Lebererkrankungen sowie den Kalorien- und Alkoholgehalt pro Produkt enthalten. Mit dieser Gesetzgebung, die Teil des umfassenderen irischen Public Health (Alcohol) Act 2018 ist, ist Irland das erste Land in der EU – und eines der ersten weltweit –, das eine derart umfassende Kennzeichnungspflicht einführt. Ziel ist es, den Verbraucher*innen transparente und wissenschaftlich fundierte Informationen über die Gesundheitsrisiken des Alkoholkonsums zur Verfügung zu stellen.

Eine Kollage aus zwei Bildern: Im Hauptbild geben sich zwei Männer in dunklen Anzügen die Hand. Von links ragen Geldscheine, von rechts Weinflaschen ins Bild. Rechts oben sind drei kreisrunde Porträtfotos von Emil Juslin, Otto Nermo und Rebecka Öberg eingefügt. Der Hintergrund ist in kalten Gelbtönen gehalten, mit einem gepunkteten Muster am unteren Rand.

Das neue »Weinpaket« der Europäischen Kommission ist ein beunruhigendes Paradoxon: Während das öffentliche Bewusstsein für die Gefahren des Alkoholkonsums wächst und der Konsum sinkt, verdoppelt Brüssel die Subventionen für eine angeschlagene, gesundheitsschädliche Industrie. Statt die öffentliche Gesundheit zu schützen, schlägt die Kommission unter anderem QR-Codes statt echter Warnhinweise vor und bietet den Verbraucher*innen Illusionen statt Informationen. Hinter diesem neuen Vorschlag steht der mächtige Einfluss der Weinindustrie, deren Lobbyarbeit die EU-Institutionen dazu gebracht hat, privaten Profit über das öffentliche Interesse zu stellen. Dieser Vorschlag wirft grundlegende Fragen über das Engagement der EU für Fairness, Gesundheit und ihre eigenen Grundwerte auf, schreiben Rebecka, Otto und Emil.