Frau hebt fragend die Arme, eingeblendet ist Gastoutor Tim Stockwell

Das Medienecho auf eine brandneue, viel beachtete Studie, die angeblich beweist, dass geringer Alkoholkonsum vor allem bei älteren Menschen zu einer besseren Gesundheit führt, war schnell und breit gestreut und wurde oft von sensationellen Schlagzeilen begleitet.

Aber wie kommt es, dass mehrere hundert Autor:innen eine Studie in der führenden medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichen, die weltweit eine Million Alkoholtote ausschließt, ohne dass jemand Bedenken äußert?

In diesem Blogartikel teilt Prof. Tim Stockwell seine detaillierte Analyse der berühmten neuen Studie mit. Prof. Stockwell hat sich tief in den Anhang der Studie eingegraben, und was er gefunden hat, ist nicht schön.

Diese zeitnahe Analyse deckt Mängel, Unzulänglichkeiten und methodische Probleme auf, die Zweifel an den Grundlagen der Studie und ihren Schlussfolgerungen aufkommen lassen.

Hände mit Smartphone, auf dem Gesundheitsapps angezeigt werden

Viele Menschen fragen sich, ob ihr Alkoholkonsum zu hoch sei und wünschen sich ihn zu reduzieren. Dabei können Smartphone-Apps helfen, haben schwedische Forscher:innen getestet. Über Werbeanzeigen suchten sie nach genau diesen Menschen und wählten über 2.000 Teilnehmer:innen aus, die sie in zwei Gruppen teilten: der einen Hälfte wurde eine neue App angeboten, die andere zunächst auf vorhandene Webseiten verwiesen.

Fröhliche Familie im Auto

Anfang 2021 führte die Schweiz an 40 Autobahnraststätten den Alkoholverkauf ein. Doch Alkohol und Straßenverkehr gehören nicht zusammen.

Und erste Daten zeigen, dass die Schweizer Bürger:innen diesen Schritt scheuen. Die Nachfrage nach Alkohol an Raststätten ist gering. Viele Alkoholausschankanlagen mussten entfernt werden, da der Umsatz zu gering war.

Zerbrochene Flasche vor Geldscheinen

Eine erste Studie dieser Art hat den Schaden durch Passivtrinken in Australien beziffert. Er beläuft sich auf fast 20 Milliarden Australische Dollar im Jahr 2016.

Unbeteiligte tragen fast 90 % der Kosten für Schäden, die durch den Alkoholkonsum anderer verursacht werden, während der Staat den Rest der Rechnung übernimmt.

Die Ergebnisse zeigen, dass es in Australien dringend notwendig ist, die Alkoholpolitik zu verbessern, um die Belastung der Unbeteiligten durch Alkohol zu verringern und das Leben aller Australier:innen zu verbessern.