Bundeskabinett auf der Regierungsbank im Bundestag.

In Deutschland wird zu viel Alkohol getrunken. Mit 10,6 Litern Reinalkohol pro Kopf liegt der Alkoholkonsum hierzulande zwei Liter über dem Durchschnitt der OECD-Länder. Das hohe Konsumniveau belastet die Gesundheit des Einzelnen und die der gesamten Bevölkerung. Mehr als 200 Krankheiten werden durch Alkoholkonsum mitverursacht, jedes Glas zu viel erhöht die Risiken. In Deutschland weisen 9 Millionen Menschen einen problematischen Konsum auf. Im Jahr 2016 wurden in Deutschland 62.000 Todesfälle gezählt, die ausschließlich auf Alkohol zurückzuführen waren.

Alkohol schädigt nicht nur die Menschen, die ihn trinken, sondern auch ihr soziales Umfeld und die Gesellschaft insgesamt. Betroffene finden sich in fast allen Lebensbereichen, zum Beispiel in der Familie, am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr oder bei Freizeitaktivitäten. Die direkten und indirekten Kosten des Alkoholkonsums in Deutschland belaufen sich auf über 57 Milliarden Euro.

Das Toompea-Schloss in Talling beherbergt das estnische Parlament Riigikogu.

Die Estnische Koalition für Tabak- und Alkoholkontrolle (ETAK) hat dem Ministerium für Wirtschaft und Kommunikation einen Vorschlag für ein komplettes Alkoholwerbeverbot vorgelegt. Der Vorschlag kommt gerade recht, denn das Ministerium arbeitet bereits an Änderungen des Werbegesetzes. Die ETAK hat Bedenken im Bereich der öffentlichen Gesundheit und stützt sich dabei auf umfangreiche Forschungsergebnisse, die zeigen, dass Alkoholkonsum und Werbung negative Auswirkungen haben.

Vier Kinder auf einer Couch beim Fernsehen.

Kinder sind jede Minute irgendeiner Art von Markenwerbung ausgesetzt. Dabei werden sie doppelt so häufig mit Botschaften für gesundheitsschädliche Produkte wie Tabak, Alkohol, Junkfood, zuckerhaltige Getränke oder Sportwetten konfrontiert wie mit Botschaften für harmlose Produkte.

Heute wandten sich die Guttempler in Deutschland im Vorfeld der Aktionswoche Alkohol mit einem Brandbrief an die Bundestagsabgeordneten der Regierungsparteien, in dem sie die Forderungen der von ihnen mit ins Leben gerufenen Initiative »Kinder ohne Alkohol & Nikotin« zur Sprache bringen. Unterstützt wird das Schreiben vom Deutschen Krebsforschungzentrum (dkfz), Unfairtobacco sowie Dr. Carolin Kilian, Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung, UKE Hamburg.

Sechs Hände winken mit Europa-Fähnchen vor blauem Himmel.

Am 22. Mai hat die Europäische Kommission eine Mitteilung zur Europäischen Gesundheitsunion angenommen. Das Dokument, das von der Kommissarin für Gesundheit (GD SANTE), Stella Kyriakides, vorgestellt wurde, hebt die bedeutenden Fortschritte hervor, die in den letzten fünf Jahren in der EU-Gesundheitspolitik erzielt wurden. Die Mitteilung wurde auf einer Veranstaltung vorgestellt, auf der Kommissarin Kyriakides den Weg für künftige Entwicklungen unter ihrer Nachfolge ebnete.