Das Logo zeigt eine Grafik mit einem dunklen Kreis, in dem zwei Kinder in grün und orange nebeneinander mit ausgestreckten Armen hervorspringen. Daneben der Text: Kinder ohne Alkohol und Nikotin.

Initiative für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Alkohol und Nikotin

Aktionsbündnis Nichtrauchen • Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung • Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit • Astra Plus • Blaues Kreuz Deutschland • Bundesärztekammer • Centre for Health and Society (chs) am Universitätsklinikum Düsseldorf • Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten • Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin • Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen • Deutsches Krebsforschungszentrum • Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser/Rauchfrei Plus • Frauen Aktiv Contra Tabak • Friedensband • Guttempler in Deutschland • Health Care Plus • IFT-Nord • Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV (LAKOST) • Movendi International • NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien • Nichtraucherbund Berlin-Brandenburg • Nichtraucherschutzverband Deutschland • Unfairtobacco • Vivantes

Unterstützen Sie unsere Initiative!

Notebook mit Diagrammen zur Geschäftsentwicklung.

Obwohl Alkoholwerbeverbote als »best buy« der Alkoholkontrollpolitik gelten, gibt es keine umfassenden systematischen Übersichten über ihre Wirksamkeit bei der Verringerung des Alkoholkonsums. Ziel dieser Arbeit war es, die Evidenz zu den Auswirkungen eines vollständigen oder teilweisen Werbeverbots für Alkohol auf den Alkoholkonsum systematisch zu untersuchen.

Autor*innen: Jakob Manthey, Britta Jacobsen, Sinja Klinger, Bernd Schulte, Jürgen Rehm

Zitierung: Manthey J, Jacobsen B, Klinger S, Schulte B, Rehm J. Restricting alcohol marketing to reduce alcohol consumption: A systematic review of the empirical evidence for one of the ‘best buys’. Addiction. 2023. https://doi.org/10.1111/add.16411

Quelle: Addiction

Datum der Veröffentlichung: 4. Januar 2024

PDF herunterladen

Einschränkung des Alkoholmarketings zur Verringerung des Alkoholkonsums: Ein systematischer Überblick über die empirische Evidenz für eine der besten Maßnahmen

Abstrakt

Methodik

Diese deskriptive systematische Übersichtsarbeit sollte alle empirischen Studien einschließen, die die Auswirkungen von Änderungen in der Regulierung des Alkoholmarketings auf den Alkoholkonsum untersuchen. Die Suche wurde zwischen Oktober und Dezember 2022 in verschiedenen wissenschaftlichen Datenbanken (Web of Science, PsycINFO, MEDLINE, Embase) sowie in Google und Google Scholar durchgeführt. Die Titel und Abstracts von insgesamt 2572 Datensätzen wurden gesichtet. Von den 26 Studien, die in die Volltextsuche eingeschlossen wurden, wurden schließlich 11 Studien in die vorliegende Übersichtsarbeit eingeschlossen. Die Veränderungen des Konsums im Zusammenhang mit dem Vermarktungsverbot wurden anhand von Signifikanztests in den Primärstudien ermittelt. Es wurden vier Bereiche des Verzerrungsrisikos (Verwechslungsgefahr, Selektionsverzerrung, Informationsverzerrung und Berichtsverzerrung) bewertet.

Ergebnisse

Sieben Studien untersuchten Änderungen der Vermarktungsbeschränkungen an einem Standort (Neuseeland, Thailand, kanadische Provinzen, Spanien, Norwegen). Die übrigen Studien untersuchten zwischen 17 und 45 Standorte (hauptsächlich Länder mit hohem Einkommen in Europa und Nordamerika). Von den 11 identifizierten Studien meldeten sechs Nullergebnisse. Studien, die über einen Rückgang des Alkoholkonsums infolge von Verkaufsbeschränkungen berichteten, wiesen ein mäßiges, hohes und kritisches Risiko für Verzerrungen auf. Zwei Studien mit geringem und mäßigem Verzerrungsrisiko berichteten über einen Anstieg des Alkoholkonsums nach Vermarktungsbeschränkungen. Insgesamt gab es keine ausreichenden Belege für die Schlussfolgerung, dass Alkoholwerbeverbote den Alkoholkonsum verringern.

Schlussfolgerungen

Die verfügbare empirische Evidenz stützt nicht die Behauptung, dass ein Alkoholmarketingverbot ein optimales Mittel zur Verringerung des Alkoholkonsums darstellt.

Kommentar von Sally Casswell

Im Februar reagierte Sally Casswell, neuseeländische Wissenschaftlerin und seit 2019 ordentliche Professorin an der Massey University, auf diese Studie und veröffentlichte einen Kommentar in »Addiction«. Sie ist Mitglied des WHO-Expertenbeirats für Drogenabhängigkeit und Alkoholprobleme und Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats der Global Alcohol Policy Alliance (GAPA).

Ein begrenzter Forschungsansatz führt zu falschen Schlussfolgerungen

Mutter und Tochter stehen vor einer weißen Werbetafel. Darin das Zitat von DHS-Geschäftsführerin Christina Rummel: Man darf Jugendliche zwar nicht zeigen, aber seien wir mal ehrlich: Werbung für Alkohol ist schon sehr jugendlich gestaltet.

Es ist enttäuschend, dass die Addiction-Publikation »Restricting alcohol marketing to reduce alcohol consumption: A systematic review of the empirical evidence for one of the best buys« (Einschränkung des Alkoholmarketings zur Verringerung des Alkoholkonsums: Ein systematischer Überblick über die empirische Evidenz für eine der besten Maßnahmen) zu der irreführenden Schlussfolgerung kommt, dass die Evidenz ein Verbot von Alkoholmarketing als »best buy« nicht rechtfertigt (obwohl sie Belege für die Auswirkungen der Exposition gegenüber Alkoholmarketing erwähnt, wie zum Beispiel den Beginn des Alkoholkonsums und einen höheren Alkoholkonsum).

Quelle: Addiction

Übersetzt mit www.DeepL.com