Das Logo zeigt eine Grafik mit einem dunklen Kreis, in dem zwei Kinder in grün und orange nebeneinander mit ausgestreckten Armen hervorspringen. Daneben der Text: Kinder ohne Alkohol und Nikotin.

Initiative für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Alkohol und Nikotin

Aktionsbündnis Nichtrauchen • Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung • Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit • Astra Plus • Blaues Kreuz Deutschland • Bundesärztekammer • Centre for Health and Society (chs) am Universitätsklinikum Düsseldorf • Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten • Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin • Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen • Deutsches Krebsforschungszentrum • Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser/Rauchfrei Plus • Frauen Aktiv Contra Tabak • Friedensband • Guttempler in Deutschland • Health Care Plus • IFT-Nord • Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV (LAKOST) • Movendi International • NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien • Nichtraucherbund Berlin-Brandenburg • Nichtraucherschutzverband Deutschland • Unfairtobacco • Vivantes

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Weißer Rauch vor schwarzem Hintergrund, der sich von links unten nach rechts oben über das Bild verbreitet.

Leider unternimmt die deutsche Regierung immer noch viel zu wenig, um den Einfluss der Tabakindustrie auf gesundheitspolitische Entscheidungen einzudämmen. Das steht im vierten Index zur Einflussnahme der Tabakindustrie, den das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) am 25. November 2025 veröffentlicht hat.

350

Tote jeden Tag

durch Tabakkonsum

Die Tabakindustrie ist die einzige Branche, die ein Konsumprodukt vermarkten darf, das bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Hälfte seiner Nutzer*innen tötet. Mit verheerenden Folgen: In Deutschland sterben täglich rund 350 Menschen als Folge des Tabakkonsums. Daher ist es ein gesundheitspolitisches Ziel, den Tabakkonsum in der Bevölkerung zu senken. Der Einfluss der Tabakindustrie auf gesundheitspolitische Entscheidungen gilt weltweit als eines der größten Hindernisse für die Tabakprävention. Deutschland unterbindet den Einfluss der Tabakindustrie nur wenig und belegt im internationalen Ranking mit Platz 68 von 100 untersuchten Staaten einen Platz im unteren Drittel.

Europakarte, in der die im Tabaklobby-Index 100 untersuchten Länder farblich anhand ihres Range markiert sind. Auf Platz 4 schneiden die Niederlande und Finnland am besten ab, Schlusslicht in Europa ist die Schweiz auf Platz 99. Deutschland rangiert auf Platz 68 im unteren Drittel.
© Global Tobacco Industry Interference Index 2025

Die Politik muss endlich klare Grenzen setzen.«
Laura Graen (DKFZ)
Die Tabaklobby setzt immense Ressourcen ein, um gesundheitspolitische Entscheidungen zur Tabakprävention in Deutschland zu beeinflussen und ist damit leider noch viel zu oft erfolgreich«, bedauert Laura Graen (DKFZ), Autorin des Tabaklobby-Index.
Titelseite 'Index zur Einflussnahme der Tabakindustrie in Deutschland 2025'.

Der »Index zur Einflussnahme der Tabakindustrie in Deutschland 2025« zeigt, wie die Tabakindustrie ihre Lobbymacht nutzt, um durch gezielte Vernetzung Einfluss auf politische Entscheidungen und Gesetzgebungsprozesse zur Tabakprävention zu nehmen. Wie der Tabaklobby-Index durch eine Auswertung des Lobbyregisters am Deutschen Bundestag zeigt, geben deutsche Tabakunternehmen dafür jährlich mehr als 6,5 Millionen Euro aus. Der Index macht durch aufwändige Recherchen auch deutlich, dass die Kontakte der Tabakindustrie bis in die höchste politische Ebene reichen. Da viele Treffen und Absprachen jedoch nicht öffentlich dokumentiert werden, ist das tatsächliche Ausmaß des Einflusses der Branche auf die Politik kaum nachvollziehbar.

All das ist alarmierend, denn die wirtschaftlichen Interessen der Tabakindustrie stehen im klaren Gegensatz zu den Zielen der Gesundheitspolitik und ihre Einflussnahme widerspricht zudem internationalen Vereinbarungen«, sagt Ute Mons, DKFZ.

Bereits vor über 20 Jahren hat Deutschland das Rahmenübereinkommen der Weltgesundheitsorganisation zur Eindämmung des Tabakgebrauchs unterzeichnet. Damit hat es sich gemäß Artikel 5.3 verpflichtet, gesundheitspolitische Entscheidungen vor dem Einfluss der Tabakindustrie zu schützen.

Eine Liste mit definierten Maßnahmen, mit denen die Einflussnahme der Tabakindustrie in Deutschland eingedämmt werden kann, liegt bereits vor. Im Jahr 2021 hat eine vom DKFZ geleitete Arbeitsgruppe von Fachleuten aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft die Strategie für ein tabakfreies Deutschland 2040 entwickelt. Diese Strategie wird von mehr als 50 Gesundheits- und zivilgesellschaftlichen Organisationen unterstützt. Das darin enthaltene Maßnahmenpaket für eine wirksame Tabakpräventionspolitik umfasst auch Maßnahmen zur Eindämmung der Einflussnahme der Tabakindustrie. Jetzt braucht es nur noch den politischen Willen zur Umsetzung.

In Deutschland müssen politische Entscheidungen zur Tabakprävention besser vor dem Einfluss der Tabakindustrie geschützt werden. Nur so lässt sich die Gesundheit der Bevölkerung wirksam schützen.

Politischer Einfluss der Tabakindustrie ist alarmierend

Gesichtsloser Geschäftsmann im dunklen Anzug hinter Rauchwolke. Darin eingeblendet die Titelseite des Tabaklobby-Indexes 2023.

Deutschland ist unzureichend gegen den Einfluss der Tabakindustrie auf gesundheitspolitische Entscheidungen geschützt. Das zeigt der dritte Index zur Einflussnahme der Tabakindustrie in Deutschland, den das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) am 14. November veröffentlicht hat.

Deutschland schneidet bei Tabakkontrolle im europäischen Vergleich schlecht ab

Europakarte mit dunkelgrün, grün, orange und rot eingefärbten Ländern, je nach Grad der gemessenen Tababkontrolle, wobei Deutschland rot gefärbt ist

Die Tobacco Control Scale 2021 ist erschienen: Irland, Großbritannien und Frankreich führen das Ranking an, während Bosnien und Herzegowina, die Schweiz, Serbien und Deutschland die niedrigsten Werte aufweisen.

Tabaklobby-Index: Schweiz bleibt Schlusslicht Europas

Weißer Rauch vor gelb gefärbtem Alpenpanorama im Hintergrund.

Die Schweiz ist und bleibt ein Paradies für die Tabaklobby. Im neuen Global Tobacco Industry Interference Index belegt sie erneut den zweitletzten Platz von 100 Ländern – nur die Dominikanische Republik schneidet noch schlechter ab. Der Bericht zeigt, wie stark die Tabakindustrie weiterhin Einfluss auf die Schweizer Politik nimmt.

Quelle: Pressemitteilung des DKFZ