Weitwinkelaufnahme des Plenarsaals des Europäischen Parlaments in Straßburg. Hunderte von Abgeordneten sitzen in konzentrischen, halbrunden Sitzreihen an blauen Pulten. Im Zentrum des Saals, vor einer großen blauen Wand mit dem EU-Sternenkreis, stehen die Flaggen der Mitgliedsstaaten. Der Raum wird von einer markanten, gewölbten weißen Decke überspannt, und auf den oberen Rängen sind Zuschauer zu sehen.

Die Europäische Gesundheitsallianz für Alkohol (EHAA) begrüßt das Ergebnis der Abstimmung des Europäischen Parlaments über das Weinpaket im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) am 5. November. Die Abgeordneten haben ihre Unterstützung für den wissenschaftlich korrekten und rechtlich kohärenten Begriff »alkoholreduziert« bekräftigt und Versuche abgelehnt, irreführende Bezeichnungen wie »niedrig« oder »leicht« für Weine mit einem Alkoholgehalt von bis zu 6 % Volumenprozent einzuführen. Dies ist ein wichtiger Sieg für die öffentliche Gesundheit, den Verbraucherschutz und eine evidenzbasierte Politikgestaltung.

Ein wichtiger Schritt hin zu einer klaren Kennzeichnung von Alkohol

Trotz starken Lobbydrucks seitens der Weinindustrie haben sich die Abgeordneten für Klarheit und Genauigkeit entschieden. Der Ausschuss hat sich für die einzige Terminologie entschieden, die keine gesundheitlichen Vorteile oder ein geringeres Risiko suggeriert und mit den geltenden Grundsätzen des EU-Lebensmittelrechts im Einklang steht.

Das Ergebnis bestätigt, was Gesundheitsexpert*innen, Kliniker*innen und Verbraucherschützer*innen immer wieder betont haben:

  • Die Bezeichnung »alkoholarm« ist für Produkte, die noch einen erheblichen Alkoholgehalt aufweisen, nicht angemessen.
  • »Alkoholreduziert« spiegelt eine tatsächliche Veränderung des Alkoholgehalts wider, ohne die Verbraucher*innen irrezuführen.

Diese Entscheidung stärkt den Verbraucherschutz und steht im Einklang mit den Verpflichtungen der EU im Rahmen des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung und umfassenderen Strategien zur Krankheitsprävention.

Eine Abstimmung, die die EU-Gesundheitspolitik stärkt

Die Entscheidung des AGRI-Ausschusses sendet ein starkes Signal, dass die öffentliche Gesundheit nicht durch kommerzielle Interessen in den Hintergrund gedrängt werden darf. Sie unterstützt wichtige europäische und internationale Rahmenwerke, darunter:

  • Europäischer Plan zur Krebsbekämpfung
  • Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung
  • Der Globale Aktionsplan Alkohol der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
  • Der bevorstehende EU-Plan für Herz-Kreislauf-Gesundheit, der voraussichtlich verstärkte Maßnahmen gegen Alkohol als veränderbaren Risikofaktor enthalten wird

Ein positives Ergebnis – aber wichtige Arbeit steht noch bevor

Diese Abstimmung ist ein entscheidender Sieg für die Gesundheitsaufklärung und eine Anerkennung der Bedeutung von Genauigkeit und Transparenz in der Alkoholpolitik. Sie unterstreicht die zentrale Rolle von Entscheidungsträger*innen und Politiker*innen bei der Reduzierung alkoholbedingter Schäden.

Es bestehen weiterhin erhebliche Herausforderungen: alkoholbedingte Schäden sind eine der Hauptursachen für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lebererkrankungen und andere akute und chronische Krankheiten und Verletzungen in ganz Europa. Angesichts der enormen Schäden und untragbaren Kosten, die durch Alkohol verursacht werden, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die EU bei der Umsetzung ihrer Präventionsagenda für Einheitlichkeit in den Bereichen Risikokommunikation, Kennzeichnung, Vermarktung, Preisgestaltung und Verfügbarkeit sorgt.

Die Europäische Gesundheitsallianz für Alkohol wird sich weiterhin bei der EU dafür einsetzen:

  • Obligatorische Gesundheitswarnungen auf dem Etikett
  • Zugängliche Informationen zu Inhaltsstoffen und Nährwerten
  • Übereinstimmung mit den allgemeinen Zielen der EU zur Krankheitsprävention
  • Stärkere Maßnahmen gegen Alkohol im EU-Aktionsplan für Herz-Kreislauf-Gesundheit

Nächste Schritte – Ein klarer Aufruf zum Handeln

Die EHAA fordert das gesamte Europäische Parlament auf, diesen Standpunkt in der nächsten Phase der Gesetzgebungsverhandlungen beizubehalten. Die auf Alkoholprodukten verwendete Terminologie hat direkten Einfluss darauf, wie Millionen von Europäer*innen Risiken wahrnehmen, Entscheidungen treffen und ihre Gesundheit schützen; es handelt sich dabei nicht um eine nebensächliche technische Frage.

Wir fordern die politischen Verantwortlichen dringend auf:

  • die Verwendung des Begriffs »alkoholreduziert« in allen Kompromisstexten beizubehalten.
  • jegliche Terminologie abzulehnen, die Gesundheitsrisiken verschleiern oder den Präventionsstrategien der EU widersprechen könnte.
  • die Übereinstimmung mit dem bevorstehenden EU-Aktionsplan für Herz-Kreislauf-Gesundheit sicherzustellen, in dem Klarheit über die Kommunikation der Risiken des Alkoholkonsums von entscheidender Bedeutung sein wird.

Die EHAA steht bereit, während des gesamten Verhandlungsprozesses unabhängiges klinisches Fachwissen, wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Leitlinien bereitzustellen.

Über die EHAA

Die European Health Alliance on Alcohol (EHAA) ist ein Zusammenschluss von 23 europäischen und nationalen Gesundheitsorganisationen, die über 2 Millionen medizinische Fachkräfte und Gesundheitsdienstleister*innen vertreten. Die EHAA setzt sich für die Reduzierung alkoholbedingter Schäden in ganz Europa ein, indem sie sich auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse für Aufklärung und Engagement bei politischen Entscheidungsträger*innen einsetzt.

Mitglieder der Europäischen Gesundheitsallianz für Alkohol (EHAA):

Logo der Europäischen Gesundheitsallianz für Alkohol (EHAA).
  • Europäische Vereinigung zur Erforschung der Leber (EASL)
  • Europäische Nierenvereinigung (ERA)
  • Vereinigte Europäische Gastroenterologie (UEG)
  • Europäische Psychiatrische Vereinigung (EPA)
  • Europäische Gesellschaft für Geriatrie (EuGMS)
  • Europäische Medizinstudentenvereinigung (EMSA)
  • Weltverband der Hausärzte – WONCA Europe
  • Europäische Föderation der Vereinigungen von Diätassistenten (EFAD)
  • Europäische Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung (ESPGHAN)
  • Europäische Gesellschaft für Radiologie (ESR)
  • Europäische Akademie für Kinderheilkunde (EAP)
  • Ständiger Ausschuss der Europäischen Ärzte (CPME)
  • Europäische Gesellschaft für klinische Ernährung und Stoffwechsel (ESPEN)
  • Verband der Europäischen Krebsligen (ECL)
  • Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC)
  • Internationale Gesellschaft für Suchtmedizin (ISAM)
  • Europäische Gesellschaft für Notfallmedizin (EUSEM)
  • Europäische Akademie für Neurologie (EAN)
  • Europäische Krebsorganisation (ECO)
  • Europäische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO)
  • Biomedizinische Allianz in Europa (BioMed Alliance)
  • Europäisches Herznetzwerk (EHN)
  • Europäische Föderation für Innere Medizin (EFIM)

6 % Alkohol sind nicht »alkoholarm«: EU-Politik birgt Gefahr der Irreführung der Verbraucher*innen und der Untergrabung der Gesundheit

Sepiafarbene Grafik: links Weinflasche und Weinglas, rechts auf schwarzem Hintergrund weißer Text '6 Prozent sind nicht alkohol-arm'.

Die EU steht kurz davor, Weine mit einem Alkoholgehalt von bis zu 6 % Volumenprozent als »alkoholarm« zu kennzeichnen.

Die European Health Alliance on Alcohol (EHAA), die mehr als 1,7 Millionen Mediziner*innen und Gesundheitsdienstleister*innen vertritt, warnt davor, dass dieser Vorschlag die Verbraucher*innen irreführt, ein falsches Gefühl der Sicherheit vermittelt und die jahrzehntelangen Fortschritte bei der Reduzierung alkoholbedingter Schäden gefährdet.

Quellen:

Übersetzt mit www.DeepL.com