Frau hält Zeichnung mit einer Leber, die ein schmerzverzerrtes Gesicht trägt.

In China sind Millionen von Menschen von alkoholbedingten Lebererkrankungen betroffen. Modellrechnungen zeigen, dass das derzeitige Niveau des riskanten Alkoholkonsums in Zukunft zu noch höheren Zahlen führen wird. Das Modell zeigt aber auch, dass durch eine wirksame Alkoholpolitik zwischen 2022 und 2040 fast 2 Millionen alkoholbedingte Lebererkrankungen vermieden werden könnten.

Autor:innen: Meiyu Wu, Shuxia Qin, Chongqing Tan, Sini Li, Ouyang Xie & Xiaomin Wan

Zitierung: Wu, M., Qin, S., Tan, C. et al. Estimated projection of incidence and mortality of alcohol-related liver disease in China from 2022 to 2040: a modeling study. BMC Med 21, 277 (2023). https://doi.org/10.1186/s12916-023-02984-7

Quelle: BMC Medicine

Datum der Veröffentlichung: 27. Juli 2023

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Schätzung der Inzidenz und Mortalität von alkoholbedingten Lebererkrankungen in China von 2022 bis 2040: eine Modellierungsstudie

Zusammenfassung

China hat eine der höchsten Raten an Lebererkrankungen weltweit, darunter 6,4 Millionen Fälle von Leberzirrhose in Verbindung mit alkoholbedingten Lebererkrankungen. Das Bewusstsein für den steigenden Alkoholkonsum und die zunehmende Belastung durch alkoholbedingte Lebererkrankungen in China ist jedoch nach wie vor gering.

3,6 Mio.

Trend zu mehr alkoholbedingten Leberzirrhosen

Die negativen Auswirkungen des zunehmenden riskanten Alkoholkonsums auf die öffentliche Gesundheit in China nehmen zu.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass beim derzeitigen Trend des Alkoholkonsums zwischen 2022 und 2040 mehr als 3,6 Millionen Chines*innen eine alkoholische Leberzirrhose entwickeln und fast 2 Millionen Menschen an einer alkoholbedingten Lebererkrankung sterben werden.

Alkoholbedingte Lebererkrankungen umfassen eine Reihe von Lebererkrankungen wie Fettleber, alkoholische Hepatitis, Leberfibrose und Leberzirrhose mit ihren Komplikationen. Aus einer alkoholbedingten Leberzirrhose kann sich ein Leberzellkarzinom entwickeln. Hochriskanter Alkoholkonsum ist die Hauptursache für alkoholbedingte Lebererkrankungen und die damit verbundenen Todesfälle. Patient*innen mit fortgeschrittener alkoholbedingter Lebererkrankung haben eine schlechte Prognose mit einer mittleren Überlebenszeit von nur 1 – 2 Jahren.

Im Jahr 2017 waren weltweit 26,1 Millionen Menschen von einer alkoholbedingten Leberzirrhose betroffen, die 332.268 Todesfälle zur Folge hatte.

Die Prävalenz der alkoholbedingten Leberzirrhose in China wurde auf 328,4 pro 100.000 Einwohner*innen geschätzt und war damit niedriger als in Russland (709,7 pro 100.000 Einwohner*innen), aber höher als in Japan (313,1 pro 100.000 Einwohner*innen) und Singapur (267 pro 100.000 Einwohner*innen). Aufgrund der großen Gesamtbevölkerung Chinas lag die Zahl der alkoholbedingten Leberzirrhosen jedoch bei 6,4 Millionen.

Die Forscher*innen entwickelten ein Modell, um die Entwicklung alkoholbedingter Lebererkrankungen in China bis 2040 zu simulieren. Sie schätzten die Inzidenz und Mortalität von alkoholbedingter Leberzirrhose und Leberzellkarzinom zwischen 2022 und 2040 anhand von vier Szenarien:

  • Status quo,
  • 2 % jährlicher Rückgang des risikoreichen Alkoholkonsums,
  • 4 % jährlicher Rückgang des risikoreichen Alkoholkonsums, und
  • 8 % jährlicher Rückgang des risikoreichen Alkoholkonsums.

2 Mio.

Todesfälle durch alkoholbedingte Leberzirrhose und Leberkrebs

Wenn nichts unternommen wird, um den Alkoholkonsum in China zu reduzieren, wird es zwischen 2022 und 2040 3,61 Millionen neue Fälle von Leberzirrhose geben, was zu insgesamt 1,96 Millionen Todesfällen durch alkoholbedingte Leberzirrhose und Leberzellkarzinom führen wird.

Die Studie zeigt, dass eine jährliche Verringerung des riskanten Alkoholkonsums um 2 % 0,3 Millionen Todesfälle durch alkoholbedingte Lebererkrankungen verhindern könnte.

8 %

Weniger Alkoholkonsum beugt Leberzirrhose vor

Darüber hinaus könnten 1,36 Millionen neue Fälle von alkoholbedingter Leberzirrhose und 0,5 Millionen alkoholbedingte Todesfälle verhindert werden, wenn die Rate des riskanten Alkoholkonsums jährlich um 4 % gesenkt würde.

Die Belastung durch alkoholbedingte Lebererkrankungen würde weiter verringert, wenn die Rate des riskanten Alkoholkonsums jährlich um 8 % zurückginge, wodurch fast 2 Millionen Menschen vor der Entwicklung einer Leberzirrhose und 0,8 Millionen Patient*innen vor dem Tod durch alkoholbedingte Lebererkrankungen bewahrt würden.

Mit der Verabschiedung des Globalen Alkoholaktionsplans der WHO durch die Weltgesundheitsversammlung im Jahr 2022 hat sich China verpflichtet, den nationalen Pro-Kopf-Alkoholkonsum bis 2030 um 20 % zu senken.

Schlussfolgerung

Ohne eine grundlegende Änderung der Einstellung zum Alkohol und ohne politische Maßnahmen zur Regulierung des riskanten Alkoholkonsums wird die Belastung durch alkoholbedingte Lebererkrankungen in China enorm zunehmen. Die verstärkte Umsetzung alkoholpolitischer Lösungen ist entscheidend und dringend erforderlich, um die Auswirkungen alkoholbedingter Lebererkrankungen auf die chinesische Bevölkerung zu verringern.

Quelle: MOVENDI International

Übersetzt mit www.DeepL.com