Ja oder Nein, Zeichnung von Felix Schaad

Die Migros-Genossenschafterinnen und Genossenschafter haben sich klar entschieden: In allen zehn regionalen Genossenschaften der Schweiz haben sie dafür gestimmt, dass die Migros-Supermärkte, ‑Restaurants und ‑Take-aways auch in Zukunft alkoholfrei bleiben. In allen Regionen haben die Mitglieder für die Beibehaltung des 1928 in den Statuten verankerten Alkoholverkaufsverbots gestimmt, damit die Migros ein Unternehmen mit sozialer Verantwortung ist.

Aufsteller mit Liebesbrief-Text vor Migros-Eingang

Bei einem Alkoholvertrieb durch zusätzliche 900 Verkaufspunkte der Migros wäre mit einer erheblichen Zunahme der Alkoholprobleme in der Schweiz zu rechnen. Dies auch wegen dem Wegfallen der letzten Einkaufsgelegenheit für die 250.000 alkoholkranken Menschen in der Schweiz und unzählige, die die Sucht überwunden haben, sowie zusätzlicher Alkoholwerbung und vermehrtem Billigalkohol. Zum Beginn der Urabstimmung über den Alkoholverkauf startet Sucht Schweiz deshalb heute eine Kampagne mit Plakaten, Videos und einem »Liebesbrief« an die Migros, den die Bevölkerung mitunterzeichnen kann.

Getränkeregal

Die Statistik der 6040 gesamtschweizerisch vorgenommenen Testkäufe im Jahr 2020 zeigt, dass in über 29 % der Kaufversuche durch Minderjährige der Alkohol illegal verkauft wurde, was einer Steigerung von rund 9 Prozentpunkten entspricht. Die Einschätzung des Alters ist durch die Maskenpflicht noch schwieriger geworden und die Konzentration auf die Hygienevorschriften haben den Jugendschutz mancherorts in den Hintergrund gedrängt. Dies zeigt einmal mehr die Wichtigkeit von technischen Hilfsmitteln für das Verkaufspersonal. Weitere Studien haben ergeben, dass der Jugendschutz im Internetverkauf hingegen praktisch inexistent ist.