Fröhliche Familie im Auto

Anfang 2021 führte die Schweiz an 40 Autobahnraststätten den Alkoholverkauf ein. Doch Alkohol und Straßenverkehr gehören nicht zusammen.

Und erste Daten zeigen, dass die Schweizer Bürger:innen diesen Schritt scheuen. Die Nachfrage nach Alkohol an Raststätten ist gering. Viele Alkoholausschankanlagen mussten entfernt werden, da der Umsatz zu gering war.

Seit Anfang 2021 wurde an 40 Schweizer Autobahnraststätten der Alkoholverkauf eingeführt. Präventionsexpert:innen warnten, dass dieser Schritt zu einem Anstieg der Zahl der Verkehrsunfälle aufgrund von Alkohol am Steuer führen könnte. Die Raststättenbetreiber:innen hingegen freuten sich, weil sie dadurch ihre Gewinne (durch den erhöhten Alkoholverkauf) steigern konnten.

Doch der Schritt war höchst umstritten, denn Alkohol und Straßenverkehr gehören nicht zusammen. Und erste Daten zeigen, dass die Schweizer Bürger:innen nicht dazu übergegangen sind, Alkohol an Raststätten zu kaufen.

Bis Ende 2021 mussten viele Restaurants an Autobahnraststätten aufgeben und die installierten Alkoholausschankanlagen wieder entfernen, da die Nachfrage zu gering war.

Es wird sehr wenig Alkohol konsumiert. Wir hatten eine Zapfanlage installiert und mussten sie nach einem halben Jahr wieder aufgeben. Das Volumen war einfach nicht so groß«, kommentiert Ramon Heinzer, Restaurantbetreiber an der Autobahnraststätte MyStop in Affoltern am Albis an der A4 im Kanton Zürich, laut SRF.

Andere Autobahnraststätten haben ein ähnliches Desinteresse der Schweizer Autofahrer:innen am Alkoholkonsum während der Fahrt festgestellt. Die Raststätte Grauholz an der A1 bei Bern hat die Zapfstellen abgebaut und das Alkoholangebot reduziert. Auch die Migros-Tochter Migrolino, die 18 Tankstellenshops an den Schweizer Autobahnen betreibt, stellt einen geringen Alkoholverkauf an Autobahnraststätten fest.

Nach Angaben von Autogrill, das eine Reihe von Raststätten betreibt, kaufen Schweizer:innen an Autobahnraststätten Alkoholprodukte eher zum Mitnehmen als zum Verzehr vor Ort im Restaurant.

Dies ist ein bemerkenswertes Eingeständnis, das offenbart, dass es der Industrie um Profit ging und sie dabei eine Zunahme der Todesfälle durch Alkohol am Steuer in Kauf nahm.

Starke Norm für alkoholfreien Straßenverkehr

Aber die Geschichte zeigt, wie wenig die Industrie mit den Sorgen der Schweizer Bevölkerung zu tun hat. Diese hat eine starke Norm für alkoholfreien Straßenverkehr.

Der Verzicht der Schweizer:innen auf Alkohol an Autobahnraststätten hat die Zahl der Verkehrsunfälle niedrig gehalten. Im ersten Quartal 2021 sind die Straßenverkehrsunfälle in der Schweiz zurückgegangen. Dies könnte zum Teil auf die Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie zurückzuführen sein.

Orgianisationen, die sich für Prävention einsetzen, fordern ein Ende des Experiments, Alkohol auf Autobahnen zu verkaufen. In Anbetracht der hohen Kosten, die das Fahren unter Alkoholeinfluss für das menschliche Leben mit sich bringt, sei es unethisch, an Autobahnraststätten Alkohol anzubieten.

Wir sehen den Alkoholverkauf an Raststätten nach wie vor kritisch. Dies mit Blick auf die vielen tödlichen Unfälle, die es im Straßenverkehr wegen Alkohol gibt. Die Autobahn ist und bleibt für uns der falsche Ort, um Alkohol zu verkaufen«, so Marc Kipfer von der Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU laut SRF.

Quelle: MOVENDI International

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