Europa-Flagge an Mast wehend

Der Ausschuss für Umwelt und Gesundheit des Europäischen Parlaments hat dafür gestimmt, Wein als gesundes Lebensmittel aufzunehmen. »Unglaublich problematisch«, sagt Emil Juslin von der schwedischen IOGT-NTO-Bewegung.

Die EU-Strategie »Vom Bauernhof auf den Tisch« (Farm to fork) zielt darauf ab, den Übergang zu nachhaltigen und gesunden Lebensmitteln zu beschleunigen. Als die Strategie am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit (ENVI) des Europäischen Parlaments zur Abstimmung stand, wurde eine Änderung des Textes angenommen:

Das Europaparlament unterstreicht die Notwendigkeit, europäische Informationskampagnen für einen maßvollen Weinkonsum zu fördern und dabei weiterhin Qualitätsprodukte zu unterstützen. Das Parlament ist der Ansicht, dass der Missbrauch der Verbraucher nur durch breit angelegte Informations- und Aufklärungskampagnen wirksam bekämpft werden kann, und erinnert daran, dass ein maßvoller Weinkonsum Teil der mediterranen Ernährung ist.«

»Ich habe noch nie eine so beleidigende Aussage gesehen wie die, dass Aufklärungskampagnen das Einzige sind, was zur Suchtprävention beiträgt. Es ist so, als ob es von der Weinindustrie abgeschrieben wurde, und das entgegen allen Beweisen. Es ist schockierend und unglaublich problematisch, dass dies auf diese Weise geschehen kann«, sagt Emil Juslin, IOGT-NTOs Sekretär für Drogenpolitik in EU-Angelegenheiten.

Er findet es besonders erstaunlich, dass ausgerechnet der Ausschuss für Umwelt und Gesundheit für die Änderung gestimmt hat.

Wäre sie zum Beispiel vom Landwirtschaftsausschuss gekommen, hätte ich sie besser verstanden. Der Gesundheitsausschuss sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass Alkohol kein gesundes Getränk ist und dass Informationskampagnen kein wirksames Mittel zur Schadensbegrenzung sind. Es ist so offensichtlich, dass die Weinindustrie daran beteiligt war.«

Er ist jedoch erfreut, dass fast alle schwedischen Parlamentarier*innen gegen den Text gestimmt haben.

Grundsätzlich hält Emil Juslin die Strategie für gut.

Es ist gut, dass die EU darüber nachdenkt, welche Agrarprodukte sie langfristig fördern und unterstützen will. Aber es ist schade, wenn sie von der Industrie verwässert wird. Wenn die Weinindustrie in der Lage war, einen so starken Einfluss auszuüben, könnten andere Branchen, wie die Fleischindustrie, dasselbe getan haben, um ihre Produkte zu fördern.«

Auch wenn der Ausschuss für Umwelt und Gesundheit für den Zusatz zum Text gestimmt hat, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass dies das endgültige Ergebnis sein wird.

Ich gehe davon aus, dass das Thema Anfang nächsten Jahres im Plenum zur Sprache kommen wird. So lange dauert es normalerweise. Es bleibt zu hoffen, dass wir dazu beitragen können, die Änderung zu beseitigen. Es wäre sehr, sehr schlimm, wenn sie durchkäme.«

Farm to fork

Die EU-Strategie »Vom Bauernhof auf den Tisch« zielt darauf ab, den Übergang zu Lebensmitteln zu beschleunigen, die sowohl für die Gesundheit als auch für die Umwelt nachhaltig sind.

Die Lebensmittel, die die EU unterstützen möchte, sollten:

  • eine neutrale oder positive Auswirkung auf die Umwelt haben,
  • Klimaauswirkungen abmildern,
  • den Verlust der biologischen Vielfalt umkehren,
  • Lebensmittelsicherheit, Ernährung und öffentliche Gesundheit gewährleisten und sicherstellen, dass alle Zugang zu ausreichenden, sicheren, nahrhaften und nachhaltigen Lebensmitteln haben,
  • erschwingliche Lebensmittelpreise beibehalten und gleichzeitig für gerechtere wirtschaftliche Erträge sorgen, die Wettbewerbsfähigkeit der EU fördern und den fairen Handel unterstützen.

Quelle: accent

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