Gebäudekomplex des Bundesministeriums für Finanzen in Berlin
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In dem Buch »Alkohol – kein gewöhnliches Konsumgut« von Babor und anderen Forschern, die im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation zusammengetragen haben, welche Maßnahmen wirkungsvoll sind, um das Alkoholproblem, zumindest den Pro-Kopf-Konsum zu reduzieren, wird begründet, warum Alkohol kein normales Getränk ist. Es wird sehr deutlich aufgeführt, dass es nicht nur darum geht, dass man zuviel trinkt, dass man risikohaft konsumiert, sondern dass Alkohol auch bei einmaligen Trinkgelegenheiten zur Vergiftung, zu Unfällen, zu akuten Erkrankungen führen kann. Das bedeutet, Alkohol ist nicht allein ein Problem chronischen Missbrauchs, sondern kann auch bei einmaligem übermäßigen Konsum durchaus akut gesundheitsgefährdend sein.

Zu den Maßnahmen, die sowohl den Alkoholkonsum als auch alkoholbezogene Probleme reduzieren können, gehört die Preisgestaltung durch die Besteuerung alkoholischer Getränke, die dazu führt, dass weniger konsumiert wird. Ihre Wirksamkeit konnte durch die Besteuerung von Alkopops 2004 festgestellt werden, nach der der Markt dieser Getränke zusammengebrochen ist. Die Zielgruppe, für die Alkopops hergestellt worden waren, konnte sie sich nicht mehr leisten und demzufolge brach der Umsatz ein.

Es gibt im Prinzip keine Maßnahmen in Deutschland, die eine alkohol- oder gesundheitspolitische Besteuerung zum Ziel haben, es gibt lediglich eine fiskalisch motivierte Besteuerung, um Geld einzunehmen. Einzige Ausnahme stellt in diesem Zusammenhang die Alkopop-Steuer dar, die dazu geführt hat, dass der Konsum deutlich zurückgegangen ist. Die durchschnittliche Alkoholmenge von 8,3 Gramm pro Woche, durch Alkopops konsumiert im Jahr 2004 bei den 12- bis 17Jährigen, ist auf knapp 3 Gramm zurückgegangen, und das gerade in der Gruppe der weiblichen Jugendlichen, auf die die Alkopops zugeschnitten waren. Das ist ein Rückgang von 12 auf 3 Prozent. Jedoch ist der Gesamtkonsum letztlich durch nichts beeinflusst worden.