Das Logo zeigt eine Grafik mit einem dunklen Kreis, in dem zwei Kinder in grün und orange nebeneinander mit ausgestreckten Armen hervorspringen. Daneben der Text: Kinder ohne Alkohol und Nikotin.

Initiative für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Alkohol und Nikotin

Aktionsbündnis Nichtrauchen • Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung • Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit • Astra Plus • Blaues Kreuz Deutschland • Bundesärztekammer • Centre for Health and Society (chs) am Universitätsklinikum Düsseldorf • Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten • Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin • Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen • Deutsches Krebsforschungszentrum • Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser/Rauchfrei Plus • Frauen Aktiv Contra Tabak • Friedensband • Guttempler in Deutschland • Health Care Plus • IFT-Nord • Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV (LAKOST) • Movendi International • NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien • Nichtraucherbund Berlin-Brandenburg • Nichtraucherschutzverband Deutschland • Unfairtobacco • Vivantes

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Tabakarbeiterin auf Erntekarren

Zur 19. Deutschen Konferenz für Tabakkontrolle am 15.–16. Dezember gibt Unfairtobacco, gemeinsam mit 23 mitzeichnenden Gesundheits-, Entwicklungs- und Tabakkontrollorganisationen, eine Broschüre zum Thema Frauenrechte und Tabakkontrolle heraus. Darin gehen verschiedene Autor:innen dem Zusammenhang von Tabakkonsum bzw. von Tabakkontrolle und der Umsetzung von Frauenrechten sowie der Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) nach.

Weltweit konsumieren eine Milliarde Menschen Tabak, und mehr als acht Millionen Menschen sterben jährlich daran, etwa 1,2 Millionen davon durch Passivrauchen. Dabei sterben mehr Frauen in Folge von Passivrauch als Männer. Tabakkonsum ist die größte vermeidbare Ursache für den frühzeitigen Tod durch nicht-übertragbare Krankheiten und der weibliche Körper reagiert sensibler auf dessen schädliche Wirkungen. Das Frauenrecht auf Gesundheit (CEDAW Artikel 12) wird verletzt.

Gleichzeitig arbeiten im Tabakanbau mehr als 17 Millionen Menschen weltweit, vor allem in Niedrig- und Mitteleinkommensländern mit niedrigen Arbeitsstandards. Aber Kleinbäuerinnen können mit dem Tabakanbau nur schwer ihren Lebensunterhalt verdienen – unvereinbar mit SDG 1 und 2 (Armut und Hunger beenden). Der zeitintensive Tabakanbau bedeutet zudem eine hohe gesundheitliche Belastung für Frauen: sie sind gravierenden Gesundheitsgefahren ausgesetzt, häufig auch während der Schwangerschaft – unvereinbar mit SDG 3 (ein gesundes Leben für alle) und dem Frauenrecht auf Gesundheit.

Titelseite der Broschüre "Frauenrechte und Tabakkontrolle"

Die Broschüre macht die Verknüpfungen zwischen Frauenrechten, nachhaltigen Entwicklungszielen und Tabakkontrolle in unterschiedlichen Politikbereichen sichtbar. Expert:innen aus verschiedenen Bereichen beschäftigen sich mit Fragestellungen vom Tabakanbau über Marketing bis hin zu gesundheitlichen Folgen und sozio-ökonomischen Ungleichheiten.

Bei allen Maßnahmen zur Reduzierung von Tabakkonsum und zur Bekämpfung von Ausbeutung im Tabaksektor ist es wichtig, die Frauenrechte umfassend im Blick zu behalten. Frauen und Mädchen weltweit haben ein Recht auf eine tabakfreie Welt, in der der Tabakkonsum auf ein bedeutungsloses Niveau herabgesenkt wurde und die Tabakindustrie sehr stark reguliert ist.

Deutschland hinkt in der Tabakkontrolle hinterher und hat auch mehr als 15 Jahre nach der Ratifizierung der FCTC (Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs) immer noch keine umfassende Tabakkontrollstrategie. Daher zeigt die Broschüre am Ende auf, welche Maßnahmen die deutsche Regierung sinnvollerweise ergreifen sollte, auf nationaler wie auf internationaler Ebene, und dass sie endlich eine Gesamtstrategie zur Umsetzung der FCTC entwickeln muss.

Bei der deutschen Tabakkontrollkonferenz werden zukünftige Projekte und Konzepte zur Verminderung des Tabakkonsums in Deutschland vorgestellt und diskutiert sowie Erfahrungen über erfolgreiche Maßnahmen ausgetauscht.

Quelle: Medienmitteilung von Unfairtobacco