Sillhouette vor Alkoholregalen

Auffällige Gesundheitswarnungen auf Alkoholprodukten könnten das Bewusstsein für die potenziellen Schäden des Alkoholkonsums erhöhen, so eine neue Studie mit jungen erwachsenen Alkoholkonsument*innen.

Die von der Universität Stirling geleitete Untersuchung ergab, dass die Studienteilnehmer*innen die begrenzten Gesundheitsinformationen, die derzeit von den Hersteller*innen auf einigen Alkoholprodukten bereitgestellt werden, als wenig bis gar nicht wertvoll für die Entscheidungsfindung der Verbraucher*innen erachten.

Die von Alcohol Focus Scotland finanzierte und in Addiction Research and Theory veröffentlichte Studie bietet einen wichtigen Einblick in die Wahrnehmung von Gesundheitsinformationen, Botschaften und Warnhinweisen auf Verpackungen durch junge erwachsene Alkohol-Konsument*innen, insbesondere in Schottland.

»In den Gruppen herrschte allgemeiner Konsens darüber, dass auffällige Warnhinweise die Attraktivität von Alkoholprodukten verringern, sie als Geschenk weniger geeignet machen und sich negativ auf die Geselligkeit und die Wahrnehmung des Trinkens als glamourös und spaßig auswirken würden.«
Daniel Jones, Institut für Sozialmarketing und Gesundheit

Daniel Jones vom Institute for Social Marketing and Health (ISMH) der Universität leitete die Untersuchung. Er erklärte: »Alkoholkonsum ist mit erheblichen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Belastungen verbunden und trägt in Schottland und in ganz Großbritannien wesentlich zu Krankheiten, Verletzungen und Todesfällen bei, doch das öffentliche Bewusstsein für die Gesundheitsrisiken ist gering. Da Alkoholverpackungen in der Regel vorhanden sind, wenn Menschen Alkohol kaufen und trinken, können sie genutzt werden, um sie über diese Risiken zu informieren. Unsere Studie untersuchte das Bewusstsein junger erwachsener Alkohol-Konsument*innen für die aktuellen Gesundheitsinformationen und -botschaften auf Alkoholverpackungen und ihre Ansichten zu alternativen, neuen Warnhinweisen.«

»Die Teilnehmer waren nicht der Meinung, dass die derzeit von den Herstellern freiwillig auf Alkoholprodukten angebrachten Warnhinweise die Verbraucher angemessen über die potenziellen Gefahren des Alkoholkonsums informieren. Die meisten Teilnehmer hielten Warnhinweise auf Alkoholprodukten für ein neues Konzept, obwohl sie diese von Tabakprodukten gewohnt waren. Sie waren der Meinung, dass solche Warnhinweise das Bewusstsein der Verbraucher für die Gesundheitsrisiken des Alkoholkonsums erhöhen könnten, insbesondere bei jüngeren oder potenziellen Alkohol-Konsument*innen.«
Daniel Jones, Institut für Sozialmarketing und Gesundheit

Fokusgruppen

Das Forschungsteam führte acht Fokusgruppen mit 50 jungen Erwachsenen (18 bis 35 Jahre) aus ganz Schottland durch, die im letzten Monat Alkohol konsumiert hatten. Die Teilnehmer diskutierten ihr Wissen über alkoholbedingte Schäden und Informationsquellen sowie die Wahrnehmung und Nutzung von Gesundheitsinformationen und Botschaften auf aktuellen Alkoholverpackungen.

Den Teilnehmern wurden neun Alkoholprodukte - Wodka-, Gin- und Weinflaschen - gezeigt und diskutiert, auf denen nachgebildete Etiketten abgebildet waren, die allgemeine oder spezifische alkoholbedingte Gesundheitsschäden hervorhoben. Die Warnhinweise variierten in Größe (klein/groß), Form (nur Text/Bild und Text) und Inhalt (allgemein/spezifisch). Der allgemeine Warnhinweis lautete »Alkohol schadet Ihrer Gesundheit«, mit einem Bild eines Patienten in einem Krankenhausbett. Die beiden spezifischen Warnhinweise hießen »Alkohol erhöht das Risiko einer Lebererkrankung«, mit einem begleitenden Bild einer Person, die ihre Leber umklammert, und »Alkohol verursacht Krebs«, mit einem Bild eines CT-Scanners.

»Unsere Studie ergab, dass diejenigen, die die Einführung von Warnhinweisen befürworteten, der Meinung waren, dass diese auffällig, faktenbasiert und relevant für das reale Leben sein sollten. Die Teilnehmer fanden, dass große, kombinierte Text- und Bildwarnungen, die auf der Vorderseite der Verpackung angezeigt werden und spezifische Informationen enthalten, am ansprechendsten und potenziell wirksam sind. Es herrschte ein allgemeiner Konsens unter den Gruppen, dass auffällige Warnhinweise die Attraktivität von Alkoholprodukten verringern, sie als Geschenk weniger geeignet machen und sich negativ auf die Geselligkeit und die Wahrnehmung des Trinkens als glamourös und spaßig auswirken würden.«
Daniel Jones, Institut für Sozialmarketing und Gesundheit

Die Teilnehmer waren skeptisch gegenüber den Motiven der Alkoholhersteller in Bezug auf die Gesundheitsbotschaften auf den Produkten und glaubten, dass sie versuchten, die Menge, die Bedeutung und die Wirksamkeit der Gesundheitsinformationen und ‑botschaften auf den Alkoholverpackungen zu minimieren. Sie glaubten im Allgemeinen, dass die Botschaft »Bitte trinken Sie verantwortungsbewusst« zweideutig und ineffektiv sei.

»Diese neue Untersuchung zeigt, wie wichtig es ist, dass Gesundheits- und Nährwertinformationen auf Produktetiketten angegeben werden, wo sie unsere Entscheidungen sinnvoll beeinflussen können. Die Alkoholhersteller zeigen weiterhin eine völlige Missachtung unseres Rechts zu wissen, was in unseren Getränken enthalten ist und welche Risiken mit dem Alkoholkonsum verbunden sind. Derzeit werden auf einem Pint Milch mehr Informationen verlangt als auf einer Flasche Wein, und das ist inakzeptabel.«
Alison Douglas, Geschäftsführerin von Alcohol Focus Scotland

»Es ist bezeichnend, dass die Teilnehmer von einem Mangel an Vertrauen in Alkoholunternehmen berichteten, freiwillig Gesundheits- und Nährwertinformationen bereitzustellen. Sie merkten auch an, dass, selbst wenn einige Informationen bereitgestellt wurden, diese oft klein und unauffällig waren. Ihre Skepsis gegenüber der Industrie ist wohlbegründet, da frühere Untersuchungen ergaben, dass 70 % der Etiketten nicht einmal die Richtlinien des Chief Medical Officer für risikoarmen Alkoholkonsum enthielten. Die Öffentlichkeit will und verdient etwas Besseres, und es ist klar, dass die Alkoholindustrie dies nicht bereitwillig tut. Es ist an der Zeit, dass die schottische Regierung handelt und ihre Befugnisse nutzt, um die Kennzeichnungsanforderungen für Alkoholprodukte gesetzlich festzulegen.«

Das Papier

(Gesundheitsinformationen, Botschaften und Warnhinweise auf Alkoholverpackungen: eine Fokusgruppenstudie mit jungen erwachsenen Alkohol-Konsument*innen in Schottland) wurde von Dr. Crawford Moodie, Dr. Richard Purves, Professor Niamh Fitzgerald (alle ISMH) und Dr. Rachel Crockett (Psychologie, Fakultät für Naturwissenschaften an der Universität Stirling) verfasst.

Quelle: University of Stirling

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