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Mädchen an Schultisch über Buch gebeugt

Elterliche Alkoholprobleme erhöhen in Dänemark und Finnland das Risiko der Kinder, die Schule vorzeitig zu verlassen. Kinder mit elterlichen Alkoholproblemen leiden auch eher an anderen Problemen in ihrer Familie, wie zum Beispiel finanziellen Schwierigkeiten, psychiatrischen Störungen und Scheidungen, die mit dem Schulabbruch in Zusammenhang stehen. Somit besteht für diese Kinder ein höheres Risiko für einen Schulabbruch aufgrund mehrerer kumulativer Risikofaktoren in ihrem Leben.

Autor*innen: Kirsimarja Raitasalo (E-Mail: ), Jeanette Østergaard und Stefan Bastholm Andrade

Quelle: Nordic Studies on Alcohol and Drugs (https://doi.org/10.1177%2F1455072520968343)

Datum der Veröffentlichung: 18. November 2020

Junge Menschen, die die Schule ohne Abschluss der Sekundarstufe verlassen, sind in vielen westlichen Ländern ein gut erkanntes Problem. Der Abschluss der Sekundarstufe ist entscheidend für die erfolgreiche Teilnahme junger Menschen an der weiteren Bildung und am Arbeitsleben, und diejenigen ohne Sekundarstufe sind einem höheren Risiko von Arbeitslosigkeit, Armut und sozialer Ausgrenzung ausgesetzt. Ein früher Schulabschluss beeinträchtigt die Möglichkeiten, eine höhere Ausbildung anzustreben und eine Beschäftigung zu finden, was für einen erfolgreichen Übergang in ein unabhängiges Erwachsenenleben entscheidend ist. Ein niedriges Bildungsniveau wirkt sich auch auf andere Lebensbereiche aus und ist zum Beispiel stark mit einem schlechteren Gesundheitszustand verbunden.

Anhand von administrativen Längsschnittregisterdaten über 1991 in Finnland und Dänemark geborene Kinder und ihre biologischen Eltern untersuchten wir den Zusammenhang zwischen der Belastung der Kinder durch elterliche Alkoholprobleme und dem Schulabbruch in zwei nordischen Wohlfahrtsstaaten, Dänemark und Finnland. Diese Länder bieten einen interessanten Vergleichsrahmen, da sie sich in vielerlei Hinsicht ähneln: Sie bieten steuerfinanzierte Universaldienstleistungen für alle Einwohner und teilen relativ ähnliche institutionelle, soziale und kulturelle Merkmale. In beiden Ländern handelt es sich um wissensintensive Volkswirtschaften, in denen der Eintritt ins Erwachsenenalter ohne Sekundarschulabschluss potenziell weitreichende Folgen für einen jungen Erwachsenen hat.

Unterschiedliche Auswirkungen von elterlichen Alkoholproblemen in Dänemark und Finnland

Die Ergebnisse unserer Studie, die in Nordic Studies on Alcohol and Drugs veröffentlicht wurden, zeigten, dass Kinder mit elterlichen Alkoholproblemen im Vergleich zu Gleichaltrigen in Dänemark und Finnland ein höheres Risiko hatten, bis zum Alter von 21 Jahren keinen Sekundarschulabschluss zu erreichen. In beiden Ländern hatten Kinder mit mütterlichen Alkoholproblemen häufiger bis zum Alter von 21 Jahren keinen Sekundarschulabschluss erreicht als Kinder mit väterlichen Alkoholproblemen.

Ein Vergleich der beiden skandinavischen Länder zeigte, dass Dänemark schlechter abschnitt als Finnland. Dies galt unabhängig davon, ob es die Mutter oder der Vater war, der Alkohol konsumierte. Allerdings war das relative Risiko für einen Schulabbruch bei Kindern mit elterlichen Alkoholproblemen im Vergleich zu anderen Kindern in Finnland höher als in Dänemark.

Probleme im Leben von Kindern sammeln sich oft an

Die Ergebnisse zeigten auch, dass in beiden Ländern Kinder mit elterlichen Alkoholproblemen eher noch andere Probleme in ihrer Familie hatten. Ihre Eltern waren häufiger geschieden, sie wiesen höhere Raten an psychiatrischen Störungen auf, hatten ein niedrigeres Bildungsniveau und mehr langfristige finanzielle Schwierigkeiten, was darauf hindeutet, dass diese jungen Menschen in Familien mit weniger Ressourcen aufwachsen.

Der Effekt der elterlichen Alkoholprobleme auf den Bildungserfolg der Kinder wurde teilweise durch diese Faktoren vermittelt, obwohl die elterlichen Alkoholprobleme auch einen unabhängigen Effekt hatten. Somit haben Kinder, die in diesen Familien leben, ein höheres Risiko für einen vorzeitigen Schulabbruch, nicht nur wegen elterlicher Alkoholprobleme, sondern auch wegen anderer, oft kumulativer Risikofaktoren in ihrem Leben.

Folgen für Forschung und Politik

Die Gewährleistung einer besseren Bildung für Kinder mit elterlichen Alkoholproblemen ist der Schlüssel zur Verbesserung ihrer langfristigen Ergebnisse in einer Vielzahl von Lebensbereichen. Daher sollten die Bereiche Gesundheit, Sozialarbeit und Bildung der Förderung der Bildung dieser Kinder Priorität einräumen, um ihre Ausgrenzung aus dem Bildungs- und Arbeitsmarkt zu verhindern, und sie sollten dabei eng zusammenarbeiten.

Früherkennung der Situation der Familie in Gesundheits- und Sozialdiensten (Kindertagesstätte, Schulgesundheitspflege, primäre Gesundheitsversorgung) und das Anbieten von Hilfe ist entscheidend, um spätere Probleme im Leben der Kinder zu verhindern. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, wie der nicht-alkoholkonsumierende Elternteil bei der Wahrnehmung der elterlichen Aufgaben unterstützt werden kann.

Über die Untersuchung

Dänemark und Finnland verfügen über eine lange Tradition der Datenerfassung in nationalen Verwaltungsregistern. Die Register basieren auf individuell eindeutigen Identifikationsnummern, die die Verknüpfung verschiedener Register über Einzelpersonen und deren Familienmitglieder zu einem einzigen, qualitativ hochwertigen Forschungsdatensatz ermöglichen.

In diese Studie wurden alle Registereinträge von Kindern und ihren Eltern ab der Geburt des Kindes bis zum 21. Geburtstag einbezogen.

Teilnehmer aus Finnland: Kinder, die 1991 geboren wurden (64.696), und ihre biologischen Eltern.
Teilnehmer aus Dänemark: Kinder, die 1991 geboren wurden (64.138), und ihre biologischen Eltern.

Quelle: popNAD, eine populärwissenschaftliche Website zur Forschung im Bereich Alkohol und Drogen

Übersetzt mit www.DeepL.com