Après Ski in österreichischem Berggasthof

Die aktuellen Publikationen »Drogenbericht 2020« und »Epidemiologiebericht Sucht 2020« des Kompetenzzentrums Sucht (KOSU) der Gesundheit Österreich GmbH, die beide im Auftrag des Sozialministeriums erstellt wurden, zeigen für Österreich eine stabile Lage in Sachen illegaler Drogen. Suchtmittel Nummer eins der Österreicher*innen bleibt weiterhin das Nikotin. Jede vierte bis fünfte Person gibt dem aktuellen Epidemiologienericht Sucht zufolge an, täglich zu rauchen. Beim Alkohol wird die Bevölkerung zurückhaltender: Der problematische Alkoholkonsum, alkoholassoziierte Erkrankungen und Todesfälle sind längerfristig rückläufig.

Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf den Suchtmittelkonsum

Die Ergebnisse einer vom Kompetenzzentrum Sucht durchgeführten österreichweiten Repräsentativerhebung bei rund 6.000 Personen im Frühjahr 2020 zeichnen kein eindeutiges Bild der Auswirkungen des ersten COVID-19-bedingten Lockdowns auf das Konsumverhalten. Die Reaktionen variieren in unterschiedlichen Personengruppen. Beim Konsum psychoaktiver Substanzen (Alkohol, Cannabis, Nikotin sowie Schlaf- und Beruhigungsmittel) berichtet jeweils die Mehrheit der Befragten keine relevanten Veränderungen, und es halten sich Zu‐ bzw. Abnahmen im Konsumverhalten die Waage. Bei Glücksspiel wird eine starke Abnahme beobachtet, die deutlichste Zunahme bei der Nutzung von Computerspielen.

Österreicher*innen trinken weiterhin gern, aber weniger

Alkohol ist jene psychoaktive Substanz, mit der in Österreich die meisten Menschen Erfahrungen machen. Bier wird von Männern am häufigsten konsumiert, Frauen trinken eher Wein. Spirituosen spielen insgesamt eine relativ geringe Rolle. Etwa jede siebte Person in Österreich trinkt in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß, wobei ein solches Verhalten bei Männern doppelt so häufig feststellbar ist wie bei Frauen. Daten aus dem Jahr 2019 zeigen, dass etwa drei bis sechs Prozent der Schüler*innen zwischen 14 und 17 Jahren so viel Alkohol konsumieren, dass es längerfristig ein Gesundheitsrisiko darstellen würde.

Im Jahr 2018 wurden 1,4 Prozent aller Todesfälle explizit mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Die tatsächliche Anzahl der Todesfälle, bei denen exzessiver Alkoholkonsum eine wesentliche Rolle gespielt hat, wird jedoch höher sein. Todesfälle bei Männern werden deutlich häufiger mit Alkohol in Verbindung gebracht als solche bei Frauen.

Generell lassen sich in puncto Alkohol positive Entwicklungen beobachten: Der problematische Alkoholkonsum, alkoholassoziierte Erkrankungen und Todesfälle sind seit Jahren rückläufig. Auch bei den Jugendlichen zeigt sich insgesamt im Einklang mit der Entwicklung in vielen anderen EU-Ländern ein Rückgang des Alkoholkonsums.

Hinsichtlich des Alkoholkonsums während des ersten COVID-19-bedingten Lockdowns hat damals die große Mehrheit ihr Konsumverhalten infolge der Corona‐Krise nicht wesentlich verändert (71 %). Die Anteile der Personen, die ihren Konsum entweder reduziert (16 %) oder gesteigert (13 %) haben sind ähnlich groß. Die Corona‐Krise beeinflusst überproportional das Alkoholkonsumverhalten junger Menschen: 44 Prozent der 15‐ bis 34‐Jährigen haben ihren Konsum gesteigert oder reduziert, während dies nur bei 14 Prozent der Befragten ab 65 Jahren der Fall ist. Personen, die ihren Alkoholkonsum reduziert haben, taten dies am häufigsten, weil sie in erster Linie in Gesellschaft trinken (64 %) oder weil sie prinzipiell zu Hause nicht trinken (40 %). Viele Personen, deren Alkoholkonsum zugenommen hat, nennen mehr Freizeit (43 %), aber auch Stress (26 %) als Grund dafür. Personen, die sich überproportional durch die Corona‐Krise belastet fühlen, haben auch häufiger ihren Alkoholkonsum erhöht.

Quelle: Medieninformation von Gesundheit Österreich GmbH