
Ein Strafgericht in Paris, Frankreich, entschied am 10. Dezember 2025, dass Heineken und Universal Music France illegale Alkoholwerbung betrieben haben, indem sie Influencer*innen einsetzten, um Alkohol in sozialen Medien zu bewerben, was gegen das französische Gesetz »Loi Évin« verstößt. Laut Addictions France diente ein Pop-up-Event von Heineken in Paris als Marketinginstrument, um teilbare Influencer-Inhalte zu generieren, die zum Alkoholkonsum animierten. Das Gericht stellte fest, dass Influencer*innen aktiv dazu ermutigt wurden, Werbematerial zu veröffentlichen, manchmal ohne sich der rechtlichen Risiken bewusst zu sein. Die Unternehmen von Heineken wurden mit jeweils 50.000 € und Universal Music France mit 20.000 € bestraft.
Das Urteil bestätigt, dass Influencer-Marketing dem Alkoholwerbegesetz unterliegt, und unterstreicht die Notwendigkeit umfassenderer Standards für die Vermarktung von Alkohol, insbesondere angesichts der hohen Exposition junger Menschen gegenüber Social-Media-Inhalten.
Illegale Alkoholwerbung trifft auf Influencer-Marketing
Am 10. Dezember 2025 entschied das Strafgericht Paris, dass Heineken und Universal Music France illegale Alkoholwerbung in sozialen Medien betrieben hatten. Das Gericht stellte fest, dass die Unternehmen Influencer*innen einsetzten, um alkoholische Produkte online zu bewerben, was gegen das französische Gesetz »Loi Évin« verstößt, das 1991 zum Schutz der Gesundheit junger Menschen und zur Förderung der Gesundheit erlassen wurde.
Dieser Fall zeigt, wie Unternehmen der Alkoholindustrie Marketingstrategien entwickeln, um etablierte Schutzmaßnahmen zu umgehen und bestehende, demokratisch beschlossene Gesetze zu brechen.
Ein Pop-up-Store als Marketinginstrument
Der Fall bezog sich auf eine von Heineken vom 28. April bis zum 7. Mai 2022 in Paris organisierte temporäre Veranstaltung. Laut der Pressemitteilung von Addictions France bewarb Heineken seine Produktreihe »Heineken Silver« im Rahmen einer Veranstaltung namens »Extrafresh Market«, die als Lebensmittelgeschäft mit versteckter Bar präsentiert wurde.
Das Gericht kam zu dem Schluss, dass der Pop-up-Store eher als Werbemittel denn als neutrale Veranstaltung fungierte. So förderten beispielsweise das visuelle Design und die Atmosphäre die Erstellung festlicher und teilbarer Inhalte, die den Alkoholkonsum bewarben.
Das Gericht untersuchte, inwiefern Influencer*innen eine zentrale Rolle bei der Verbreitung dieser illegalen Werbung gespielt haben. Wie Addictions France berichtet, erklärten die meisten vor Gericht geladenen Influencer*innen, dass Heineken sie dazu ermutigt habe, Fotos und Videos ihres Besuchs in den sozialen Medien zu veröffentlichen. Einige Influencer*innen erhielten eine Vergütung, andere nicht. Tatsächlich soll die Marke durch Displays vor Ort und direkte Telefonanrufe zum Posten ermutigt haben. Mehrere Influencer*innen gaben während der Verhandlung an, dass sie sich getäuscht fühlten und sich der rechtlichen Risiken im Zusammenhang mit Online-Alkoholwerbung nicht bewusst waren.
Universal Music France wurde ebenfalls wegen seiner Rolle bei der Werbung für die Veranstaltung verurteilt. Laut der Zusammenfassung der Verhandlung durch Addictions France teilte das Unternehmen Instagram-Inhalte, die den Künstler MisterV in festlicher Atmosphäre im Pop-up-Store zeigten. Das Gericht befand, dass diese Beiträge zur illegalen Werbung für alkoholische Produkte beitrugen, indem sie Alkoholkonsum mit Unterhaltung und sozialem Erfolg in Verbindung brachten.
Klare Sanktionen für kalkulierte rechtliche Risiken
Der Richter war der Ansicht, dass die beteiligten Unternehmen die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Alkoholwerbung nicht ignorieren durften. Das Gericht verwies sogar auf ein kalkuliertes Risiko, das die Unternehmen eingegangen waren.
100.000
Geldstrafe für Heineken
Infolgedessen wurden Heineken France und Heineken Entreprise jeweils mit einer Geldstrafe von 50.000 € belegt, während Universal Music France eine Geldstrafe von 20.000 € erhielt. Influencer*innen erhielten eine symbolische Strafe von einem Euro, zahlbar an Addictions France.
Alle Zahlen stammen aus der Pressemitteilung von Addictions France, in der über die mündliche Verhandlung berichtet wird.
Ein Meilenstein für die Gesundheitsförderung
Dieses Gerichtsurteil zeigt, dass Influencer-Marketing nicht außerhalb des Gesetzes stattfindet. Indem sowohl Unternehmen als auch Influencer*innen zur Verantwortung gezogen werden, stärkt die Entscheidung das französische Alkoholpolitik-System und bekräftigt den Grundsatz, dass die Gesundheit der Menschen Vorrang vor kommerziellen Interessen haben muss.
Das Urteil sendet ein klares Signal an Influencer*innen. Selbst wenn Alkoholmarken Veranstaltungen als kulturelle oder Lifestyle-Erlebnisse präsentieren, kann die Veröffentlichung von Werbeinhalten dennoch gegen das Gesetz verstoßen. Addictions France betonte, dass diese Entscheidung Influencer*innen an ihre Pflicht erinnert, mit Vorsicht zu handeln und die Gesundheit der Menschen über die kommerzielle Sichtbarkeit zu stellen. Dies unterstreicht, dass die Verantwortung unabhängig davon gilt, ob ein formeller Vertrag besteht.
Addictions France hob den breiteren Kontext der öffentlichen Gesundheit hervor. So wies die Organisation beispielsweise darauf hin, dass 82 % der Jugendlichen täglich soziale Medien nutzen. Diese hohe Exposition erhöht die Reichweite der Alkoholwerbung und untergräbt die Bemühungen zur Alkoholprävention und Gesundheitsförderung.
Ein früher Beginn des Alkoholkonsums erhöht die Risiken für die Gehirnentwicklung und steigert die Wahrscheinlichkeit, später im Leben eine Alkoholkonsumstörung zu entwickeln. Diese Bedenken erklären, warum Frankreich mit dem Loi Évin weltweit führende Marketingvorschriften eingeführt hat.
Die Notwendigkeit umfassender und klarerer Regeln
Laut Addictions France hat jede Klage, die die Organisation gegen die Werbung für Alkohol durch Influencer*innen eingereicht hat, zu einer Verurteilung geführt, wobei die Gerichte die Inhalte durchweg als illegal beurteilt haben. Allerdings fallen die Urteile oft erst, nachdem der schädliche Einfluss bereits stattgefunden hat. Die Organisation fordert daher ein ausdrückliches Verbot der Werbung für Alkohol in sozialen Medien, um junge Menschen besser zu schützen und die Gesundheitsförderung zu unterstützen.
Alkohol in sozialen Netzwerken: Influencer*innen setzen sich über das Gesetz hinweg

Am 9. Dezember 2025, ein Jahr nach der Veröffentlichung eines Berichts, der vor der massiven Werbung für Alkohol in sozialen Netzwerken warnt, zieht Addictions France eine neue alarmierende Bilanz: Leider scheint sich nichts geändert zu haben. Der Verein bedauert die politische Untätigkeit, die Influencer*innen und Marken freie Hand lässt, zum Nachteil der Gesundheit junger Menschen, die ständig zum Alkoholkonsum verleitet werden.
Weiterlesen: Alkohol in sozialen Netzwerken: Influencer*innen setzen sich über das Gesetz hinweg
Movendi International hat wiederholt dokumentiert, wie Unternehmen der Alkoholindustrie ihre Marketingbudgets auf digitale Plattformen und Influencer-basierte Strategien verlagern. So hat beispielsweise eine Studie gezeigt, dass Lücken in der grenzüberschreitenden und Online-Regulierung des Alkoholmarketings es Marken ermöglichen, junge Zielgruppen mit begrenzter Aufsicht zu erreichen.
Untersuchungen zeigen auch, dass Social-Media-Marketing den Alkoholkonsum normalisiert und Präventionsmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung schwächt. Diese Erkenntnisse helfen zu erklären, warum Fälle wie das Heineken-Urteil über Frankreich hinaus von Bedeutung sind.
WHO weist auf eklatante Lücken in der Regulierung der grenzüberschreitenden Alkoholvermarktung hin

Ein neuer Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist auf den zunehmenden Einsatz ausgeklügelter Online-Marketingtechniken für Alkohol und die Notwendigkeit einer wirksameren Regulierung hin. Er zeigt, dass insbesondere junge Menschen und starke Konsument:innen zunehmend von Alkoholwerbung angesprochen werden, oft zum Nachteil ihrer Gesundheit.
Große Investitionen in Alkohol-Werbeoffensive

Die Werbeausgaben werden im Jahr 2021 um 5,3 % schneller wachsen als der Markt, nachdem sich das Gastgewerbe nach den COVID-19-Beschränkungen öffnen wird. Wie ein Bericht zeigt, wird die Alkoholindustrie doppelt so viel für Fernsehwerbung ausgeben wie die durchschnittlichen Werbeausgaben, was eine Lawine von Alkoholwerbung in zwölf großen Märkten auslöst.
Quelle: MOVENDI International
Übersetzt mit www.DeepL.com
