Rückansicht von vier alkoholischen Getränken (Dose, Bierflasche, Weinflasche, Spirituosenflasche) mit deutlich sichtbaren Barcodes, Mengenangaben und Warnhinweisen zum Alkoholkonsum auf den Etiketten vor weißem Hintergrund.

Die European Alcohol Policy Alliance (Eurocare) ist enttäuscht darüber, dass die irische Regierung beschlossen hat, die Einführung obligatorischer Gesundheitswarnungen auf Alkoholflaschen bis 2028 zu verschieben. Diese Entscheidung ist ein Rückschlag für die öffentliche Gesundheit. Doch es ist noch nicht vorbei und erst recht nicht das Ende des Kampfes.

In ganz Europa gibt es starke öffentliche Unterstützung für klare, sachliche Gesundheitswarnungen auf Alkoholprodukten. Die Menschen haben ein Recht darauf, darüber informiert zu werden, dass Alkohol das Risiko für Krebs, Lebererkrankungen und Schäden bei ungeborenen Kindern erhöht. Eine Verzögerung dieser Warnungen beseitigt nicht den Schaden, sondern hält die Menschen lediglich im Unklaren.

Diese Verzögerung ist kein Zeichen für Widerstand in der Öffentlichkeit«, sagte Florence Berteletti, Generalsekretärin von Eurocare. »Sie ist das Ergebnis intensiver Lobbyarbeit hinter verschlossenen Türen durch eine Industrie, die behauptet, Gesundheitswarnungen seien wirkungslos – und dennoch mit allen Mitteln dagegen kämpft. Wenn diese Warnhinweise wirklich keinen Unterschied machen würden, warum hat man dann solche Angst vor ihnen?«

Gesundheitswarnungen, Mindestpreise und Werbebeschränkungen werden zu weniger Alkoholkonsum führen

Im Laufe dieser Kampagne haben wir viele falsche Argumente der Industrie gehört, wie zum Beispiel Handelshemmnisse und Wettbewerbsfähigkeit. Aber Heineken hat seinen Aktionären in seinem Jahresbericht eigentlich ganz klar gesagt, worum es wirklich geht: Gesundheitswarnungen und Maßnahmen wie Mindestpreise und Werbebeschränkungen werden zu weniger Alkoholkonsum führen«, erklärte Dr. Sheila Gilheany, Geschäftsführerin von Alcohol Action Ireland.

Irland war bereit, in Europa eine Vorreiterrolle zu übernehmen, indem es als erstes Land evidenzbasierte, gut sichtbare Gesundheitswarnungen auf Alkoholprodukten einführte, die den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und einem jahrelangen demokratischen Gesetzgebungsverfahren entsprachen. Das Gesetz war bereits verabschiedet worden, stand im Einklang mit dem EU-Recht und wurde von Gesundheitsexpert*innen auf dem gesamten Kontinent unterstützt.

»Dies ist ein Rückschlag für die Gesundheitspolitik in Irland und darüber hinaus. Die Fortschritte Irlands bei der Kennzeichnung von Gesundheitsinformationen werden von anderen Ländern aufmerksam beobachtet. Ein Rückzieher würde die Bemühungen behindern, Verbraucher*innen über die Risiken von Alkohol, einschließlich Krebs, aufzuklären. Dies ist besonders frustrierend, da die Kennzeichnungen bereits vor Ablauf der Frist im Mai 2026 auf zahlreichen in Irland verkauften Produkten zu sehen waren«, so Dr. Gilheany.

Hier geht es nicht nur um Irland«, fügte Berteletti hinzu. »Es wird ein Präzedenzfall geschaffen, dass der Druck der Industrie das öffentliche Interesse außer Kraft setzen kann. Aber wir geben nicht auf. Jeder Rückschlag macht unsere Koalition stärker und entschlossener.«
Die Fakten sprechen für uns, ebenso wie die öffentliche Meinung.«
Dr. Sheila Gilheany, Alcohol Action Ireland

Eurocare würdigt den Mut der Verfechter*innen der öffentlichen Gesundheit in Irland und der gesamten europäischen und internationalen Gemeinschaft, die sich unermüdlich dafür eingesetzt haben, dieses Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Trotz dieser Verzögerung gewinnt die breitere Bewegung für Gesundheitswarnungen auf Alkoholprodukten weiter an Dynamik, sowohl seitens der Zivilgesellschaft, der medizinischen Fachkreise und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch – was noch wichtiger ist – seitens der Bürger*innen und Verbraucher*innen, die sich zunehmend der Gesundheitsrisiken bewusst werden, die Alkohol verursacht.

Wie aktuelle Daten zeigen, verursacht Alkohol jedes Jahr in Europa Kosten in Höhe von mehreren hundert Milliarden Euro durch Krebsbehandlungen, Verkehrsunfälle, häusliche Gewalt und Produktivitätsverluste. Gesundheitswarnungen auf Alkoholflaschen sind eine der kostengünstigsten Maßnahmen, um Verbraucher*innen über die alkoholbedingten Schäden aufzuklären. Eurocare wird seine irischen Partner weiterhin unterstützen, mit EU-Institutionen zusammenarbeiten und sich für die Kennzeichnung von Alkohol als Teil eines umfassenden europäischen Ansatzes zur Reduzierung nicht übertragbarer Krankheiten einsetzen. Dies ist nur eine Schlacht – die umfassendere Kampagne für Transparenz, Prävention und das Recht der Menschen auf Information ist noch lange nicht vorbei.

Irland führt die weltweit erste umfassende Gesundheitskennzeichnung für alkoholische Produkte ein

Zweiteiliges Bild: links ein Porträt von Eunan McKinney, rechts eine Weinflasche mit leerem Etikett, auf dem einzig ein Fragezeichen zu sehen ist.

Als jemand, der einen Großteil des letzten Jahrzehnts meiner beruflichen Laufbahn damit verbracht hat, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Regierung für diese Änderungen zu werben, kann ich gar nicht sagen, wie sehr ich mich über diese wichtige Entwicklung durch den irischen Gesundheitsminister freue. Mit dem Inkrafttreten dieser Verordnungen wird eine weitere Maßnahme im Rahmen des historischen Public Health Alcohol Act 2018 in Kraft treten.

Gesundheits-Infos auf Alkohol in Irland – ein Vorbild für Europa

Eine Nahaufnahme einer bernsteinfarbenen Flasche mit Kondenswasser, die teilweise auf der rechten Seite des Bildes zu sehen ist. Auf einem weißen Etikett auf der Flasche stehen in roter Schrift Warnhinweise: 'DRINKING ALCOHOL CAUSES LIVER DISEASE' und 'THERE IS A DIRECT LINK BETWEEN ALCOHOL AND FATAL CANCERS'. Links davon sind Platzhalter für Nährwertangaben und ein rotes Verbotsschild mit der Silhouette einer schwangeren Frau zu sehen. Am unteren Rand des Etiketts steht 'Visit askaboutalcohol.ie'. Der Hintergrund zeigt eine weite, grüne, hügelige Landschaft mit grasenden Schafen und vereinzelten Bäumen unter einem bewölkten Himmel.

Alkohol ist das schädlichste Produkt im Lebensmitteleinzelhandel, wird jedoch in den meisten europäischen Ländern und weltweit ohne angemessene Warnhinweise oder wesentliche Produktinformationen verkauft. Es ist alarmierend, dass Produkte mit einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2 % von den EU-Rahmenvorschriften zur Kennzeichnung von Inhaltsstoffen und Nährwerten ausgenommen sind. Das bedeutet, dass weder der Alkoholgehalt noch der Kaloriengehalt oder gar die verwendeten Inhaltsstoffe angegeben werden müssen. Angesichts der gut dokumentierten schädlichen Auswirkungen von Alkohol ist eine solche mangelnde Transparenz inakzeptabel.

Quelle: EuroCare

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