Mann zeigt Innenfutter einer leeren Hosentasche; dahinter Geldscheine und Münzen.

Von den Kürzungen im Haushalt des Bundesgesundheitsministeriums ist auch die Suchtprävention massiv betroffen. Bei den Projekt- und Kampagnenmitteln des Bundes sollen im kommenden Jahr rund vier Millionen Euro wegfallen. Die Kürzungen von rund 13,2 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 9,2 Millionen Euro im Jahr 2024 betreffen die »Aufklärungsmaßnahmen auf dem Gebiet des Drogen- und Suchtmittelmissbrauchs«. Die Einsparungen werden dramatische Folgen haben, warnt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

Suchtprävention ist unverzichtbar

Millionen Menschen in Deutschland haben Suchtprobleme. Die Betroffenen – und auch ihr soziales Umfeld, leiden unter einem hohen Verlust an Gesundheit und Lebensqualität. Suchtprävention trägt entscheidend dazu bei, Bürgerinnen und Bürgern ein gesundes Leben zu ermöglichen. Kürzlich wurde in Studien erneut nachgewiesen, dass in Suchtprävention investierte Mittel eine hohe Effizienz in der Vermeidung von volkswirtschaftlichen Folgekosten haben. Die geplanten Mittelkürzungen sind daher nicht hinnehmbar und müssen dringend zurückgenommen werden«, sagt Dr. Peter Raiser, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

Cannabis-Prävention muss ausgebaut werden

Insbesondere für die geplante Cannabisregulierung müssen aus Sicht der DHS ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt werden. »Dies gilt insbesondere für den Bereich der Suchtprävention bei Kindern, Jugendlichen und anderen vulnerablen Zielgruppen. Für den Schutz dieser Gruppen besteht eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Darüber hinaus ist es elementar, nicht nur über Wirkungen, Gefahren und Risikopotenziale zu informieren, sondern auch Strategien zur Risikominimierung aufzuzeigen«, betont DHS-Geschäftsführer Raiser.

Verantwortung bei Bund, Ländern und Kommunen

Um suchtpräventive Maßnahmen flächendeckend und nachhaltig anbieten zu können, bedarf es des Engagements aller staatlichen Ebenen. Bund, Länder und Kommunen müssen ihren Beitrag leisten, um die Entstehung von Suchterkrankungen zu verhindern. Die DHS fordert den Bund auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Mittel nicht zu kürzen, sondern angesichts der anstehenden Aufgaben zu erhöhen.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) ist der zentrale Dachverband der Suchthilfe und Suchtselbsthilfe in Deutschland. In der DHS sind nahezu alle Träger der ambulanten Suchtberatung und Suchttherapie, der stationären Suchtkrankenhilfe und der Suchtselbsthilfe vertreten.

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)