
Die Influencerin Betty Taube und der Bundesdrogenbeauftragte Prof. Hendrik Streeck übernehmen die Schirmherrschaft für die NACOA-Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien, die vom 22. bis 28. Februar 2026 unter dem Motto »Wir werden sichtbar« stattfindet. In ganz Deutschland werden dazu rund 100 Veranstaltungen und Aktionen organisiert. Ziel ist es, auf die Herausforderungen und Risiken aufmerksam zu machen, die das Aufwachsen mit suchtkranken Elternteilen mit sich bringt, und auf Hilfs- und Unterstützungsangebote hinzuweisen.

Betty Taube wurde 2014 durch ihre Teilnahme am Finale von »Germany’s Next Topmodel« bundesweit bekannt. Sie wuchs selbst mit einer alkoholkranken Mutter auf. Bis zu ihrem neunten Lebensjahr lebte sie mit ihr zusammen, danach in einer betreuten Wohngruppe. Über ihre Erfahrungen als Kind suchtkranker Eltern schrieb sie das Buch »Sag, die blauen Flecke kommen vom Spielen«, das im Herbst 2025 erschien und innerhalb weniger Wochen zum Bestseller wurde.
»Wenn wir gemeinsam mutig sind, genauer hinsehen, zuhören und handeln, können wir aus einem der größten Tabuthemen unserer Gesellschaft wichtige Prävention machen«, schreibt Taube darin.
Kinder aus suchtbelasteten Familien brauchen kein Mitleid, sondern Verständnis, Sichtbarkeit und Unterstützung.«
Betty Taube
Frühe Unterstützung ist der Schlüssel zur Prävention
Kinder aus suchtbelasteten Familien haben ein deutlich erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens selbst eine Suchterkrankung oder eine andere psychische Störung zu entwickeln. »Wenn wir bei der Prävention von Suchterkrankungen wirklich etwas erreichen wollen, müssen wir bei den Kindern und Jugendlichen ansetzen«, betont Prof. Hendrik Streeck, der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen. Gemeinsam mit Betty Taube engagiert er sich daher als Schirmherr für das Ziel der COA-Aktionswoche: »Vergessenen Kindern eine Stimme geben.«

In Deutschland wächst etwa jedes fünfte Kind mit einem suchtkranken Elternteil auf. Rund sechs Millionen Erwachsene haben in suchtbelasteten Familien gelebt und leiden häufig bis ins Erwachsenenalter unter den Folgen. Der Verein NACOA Deutschland e. V., die Interessenvertretung für Kinder aus suchtbelasteten Familien, ruft auch in diesem Jahr bundesweit Einrichtungen, Schulen und Initiativen zur Teilnahme an der Aktionswoche auf. Der Herbstaufruf mit allen Forderungen und weiteren Informationen kann hier heruntergeladen werden.
Alle Veranstaltungen können auf der Website www.coa-aktionswoche.de eingetragen werden. Dort stehen außerdem Plakate, Flyer, Social-Media-Vorlagen und weitere Materialien zum Download bereit. Die COA-Aktionswoche findet seit 2010 jedes Jahr im Februar statt. Ziel ist es, Kinder suchtkranker Eltern sichtbar zu machen, über Hilfsangebote zu informieren und die Prävention zu stärken.
Neuer Rekord bei der Aktionswoche 2024 für Kinder aus suchtbelasteten Familien

Mit einem neuen Rekord an angemeldeten Veranstaltungen startet die diesjährige COA-Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien vom 18. bis 24. Februar. 150 Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet machen auf die Situation der rund drei Millionen Kinder in Deutschland aufmerksam, die mit mindestens einem suchtkranken Elternteil aufwachsen.
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Bundestag setzt sich für Kinder aus suchtbelasteten Familien ein

Der Bundestag hat am 4. Juli 2024 einen Antrag mit dem Titel »Prävention stärken – Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen« beschlossen, der von den Fraktionen SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP gemeinsam eingebracht wurde. Der Antrag wurde zur weiteren Beratung an den federführenden Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend überwiesen.
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Quelle: NACOA Deutschland
