Regal mit alkoholischen Getränken
Bild von Quique auf Pixabay

Alkohol ist kein gewöhnliches Konsumgut. Für seinen Verkauf müssen strengere Maßstäbe gelten, der Zugang und die Verfügbarkeit darum beschränkt werden. Selbstbedienung darf für alkoholische Getränke nicht länger gelten.

Alkohol sollte nicht verkauft werden

  • außerhalb der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten, sowie
  • aus Automaten,
  • in Tankstellen und Autobahnraststätten,
  • in Kiosken,
  • an Ausbildungsstätten,
  • in Krankenhäusern sowie
  • in allen Einrichtungen, in denen Bund, Länder und Kommunen Zeichen setzen können.

Am besten wäre mit Alkohol nur in gesonderten Geschäften und Verkaufsständen zu handeln. Hier kann eine Berechtigung zum Kauf wirkungsvoller als bisher kontrolliert werden. Eine Abgabe an Minderjährige darf auch weiterhin nicht stattfinden.

Flaschen mit alkoholfreiem Wein

Die Erhöhung des Angebots an alkoholfreien Getränken ist eine vielversprechende bevölkerungsweite Maßnahme zur Verringerung des Alkoholkonsums, die bisher noch nicht in einem naturalistischen Umfeld untersucht wurde. Ziel dieser Studie im Online-Einzelhandel war es, die Auswirkungen einer Erhöhung des Anteils alkoholfreier Getränke (im Vergleich zu alkoholischen) auf die Auswahl und den Kauf von Alkohol abzuschätzen.

Diese Studie belegt, dass eine deutliche Erhöhung des Anteils alkoholfreier Getränke – von 25 % auf 50 % oder 75 % – die Auswahl und den Kauf von Alkohol deutlich reduziert.

Wortwolke um den Begriff Information

Die Belastung durch alkoholbedingte Schäden ist groß, vermeidbar und wird voraussichtlich weltweit weiter zunehmen. Nationale Alkoholpolitiken, sofern vorhanden, sind unterentwickelt und werden nur unzureichend umgesetzt. Im Gegensatz zum Tabakkonsum wird immer noch weitgehend akzeptiert, dass die Akteure der Alkoholindustrie eine legitime Rolle bei der Gestaltung der öffentlichen Gesundheitspolitik spielen. Darin spiegelt sich die implizite Ansicht wider, dass sich die Alkoholunternehmen in wichtigen Punkten von den Tabakunternehmen unterscheiden.

Weintrauben an Rebstock

Die Europäische Allianz für Alkoholpolitik (Eurocare) unterstützt den umfassenden Ansatz innerhalb der Farm-to-fork-Strategie (F2F) und die Einführung von Veränderungen innerhalb des Lebensmittelsystems, die es den EU-Bürger*innen ermöglichen, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund einen gesunden Lebensstil zu führen. Dies soll durch nachhaltigen Lebensmittelkonsum gefördert und der Übergang zu einer gesunden, nachhaltigen Ernährung erleichtert werden. Die Rolle von Eurocare ist es dabei, sich hauptsächlich zur Prävention und Reduzierung alkoholbedingter Schäden zu äußern.

Der europäische Plan zur Krebsbekämpfung (Beating Cancer Plan) erklärte, dass er die Mitgliedsstaaten und Interessenvertreter bei der Umsetzung von Best-Practice-Maßnahmen und Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau unterstützen wird, um den schädlichen Alkoholkonsum im Einklang mit den Nachhaltigkeits-Zielen der Vereinten Nationen (SDGs) zu reduzieren. Um dies zu erreichen, müssen junge Menschen weniger dem Marketing für alkoholische Getränke ausgesetzt werden. Die EU-Kommission sollte daher aufhören, den Konsum von Alkohol über das EU-Förderprogramm für landwirtschaftliche Erzeugnisse zu fördern.