Zum ersten Mal seit 28 Jahren wird Norwegen an der Männerfußball-Weltmeisterschaft teilnehmen. Es werden ein paar magische Wochen werden, in denen wir auf starke norwegische Leistungen hoffen und auf ein Fußballfest für uns alle.
Unmittelbar nach der Qualifikation kam die Fortschrittspartei mit einem politischen Ablenkungsmanöver und der Forderung nach verlängerten Öffnungszeiten während der Männerfußball-Weltmeisterschaft. Dafür gibt es eine einfache Lösung, die das Alkoholgesetz nicht untergräbt.
Wir von der Drogenpolitikorganisation IOGT sehen auch, dass sowohl der Ministerpräsident als auch mehrere andere nun um Aufmerksamkeit buhlen mit der Botschaft, dass lizenzierte Lokale natürlich geöffnet bleiben müssen, wenn die WM-Spiele abends stattfinden.
Ein politischer Hebel
Dass die Fortschrittspartei die Männerfußballweltmeisterschaft als Hebel für ihre liberale Alkoholpolitik nutzt, ist völlig vorhersehbar. Diese Botschaft erfreut sowohl die Alkoholindustrie als auch andere, die davon leben, dass die Menschen so viel wie möglich Alkohol konsumieren.
Diejenigen, die glauben, dass Alkoholkonsum auch mit Gesundheitsschäden, vermehrter Gewaltanwendung und größeren sozialen Problemen in vielen Familien einhergeht, werden als »Spaßbremsen« abgetan.
Große Werbekampagnen in Fußballstadien auf der ganzen Welt vermitteln dieselbe Botschaft: Alkohol ist ein natürlicher und wichtiger Bestandteil der Fußballfeierlichkeiten. Diese Alkoholwerbung hat bei jedem Spiel einen verkaufsfördernden Effekt und stärkt eine Kultur, in der Kinder und Jugendliche von der Alkoholindustrie und Erwachsenen lernen.
Die Fußballfeier ist für alle da
Natürlich sind wir vollkommen damit einverstanden, dass alle, die die WM-Spiele in einer lizenzierten Einrichtung sehen möchten, dies auch tun dürfen. Dafür gibt es ganz einfache Lösungen: Die Lokale können bei der Gemeinde eine erweiterte Ausschanklizenz beantragen, und die Gemeinden können die erforderlichen Ausnahmegenehmigungen problemlos erteilen. Auf diese Weise können die Zuschauer*innen vor Ort sowohl das Ende aller Spiele als auch alle Elfmeterschießen verfolgen, bevor sie nach Hause gehen. So einfach ist das.
Es ist kein »Problem«, dass der Ausschank nicht bis in die frühen Morgenstunden fortgesetzt werden kann. Es ist für uns alle eine gute Lösung, dass der Alkoholkonsum irgendwann in der Nacht eingestellt wird und dass die letzten Minuten des Spiels für das Spiel selbst und einige alkoholfreie Alternativen genutzt werden können.
Bei der Männerfußball-Weltmeisterschaft geht es nicht um norwegische Servierregeln. Bei der WM geht es darum, dass Norwegen endlich auf der globalen Fußballbühne vertreten ist – was für eine Freude für uns alle! Bei der WM geht es darum, dass Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen in Norwegen einige Sommerwochen im Jahr 2026 gemeinsam mit Vorfreude, Spannung, Freude und Feierlichkeiten verbringen können!
Hanne Widnes ist Generalsekretärin von IOGT.
Bier, Sport, Männer: Einblicke in die »Heilige Dreifaltigkeit« des Alkoholmarketings
Männer waren traditionell das Bindeglied zwischen Sport und Schnaps, aber die Zeiten ändern sich.
Es sei eine große kulturelle Ironie, wenn Sportfans mit einem Bier in der Hand herumstehen und die Leistungen von Profisportlern kommentieren, schrieb der Wissenschaftler Lawrence Wenner vor 30 Jahren.
Von Siegesfeiern auf dem Podest mit Champagner bis hin zu Umkleidekabinen und Sportbars – Alkohol, Sport und eine bestimmte Interpretation von Männlichkeit werden seit langem gemeinsam als eine dreiteilige, voneinander abhängige Kultur gehandelt.
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Gier und Heuchelei: Was die FIFA-Weltmeisterschaft für die Bierindustrie bedeutet
In diesem Artikel wird die Gier und Heuchelei der Bierindustrie beim Sponsoring der Herrenfußball-Weltmeisterschaft aufgedeckt. Wir gehen auch der Frage nach, wie der Biergigant AB InBev die Weltmeisterschaft für noch mehr Profit ausnutzen will.
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Quelle: Nordic Alcohol and Drug Policy Network (NordAN)
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