Ein kleines Kind sitzt mit dem Rücken zur Kamera am Boden und umarmt einen großen Teddybären. Links im Bild befindet sich ein gelber Bereich mit dem Text '#Silent Voices' sowie dem Hinweis auf die Auswirkungen von problematischem Alkoholkonsum der Eltern.
Stille Stimmen. Hervorhebung der Schäden, die durch problematischen Alkoholkonsum der Eltern verursacht werden, und deren Auswirkungen auf das gesamte Leben.

Alcohol Action Ireland (AAI), die unabhängige irische Interessenvertretung zur Reduzierung alkoholbedingter Schäden, freut sich, den Start von »End the Silence 2025« bekannt zu geben – einer Reihe von drei Veranstaltungen, die am Dienstag, 11. November, Mittwoch, 12. November, und Samstag, 15. November, stattfinden. »End the Silence« ist Teil der Initiative »Silent Voices« von Alcohol Action Ireland, die darauf abzielt, das Bewusstsein für die Probleme zu schärfen, die durch das Aufwachsen mit alkoholbedingten Schäden in der Familie entstehen, und politische Lösungen zur Bewältigung dieser Probleme vorzuschlagen.

In Irland lebt mindestens jedes sechste Kind täglich mit dem problematischen Alkoholkonsum seiner Eltern, was lebenslange Auswirkungen haben kann. In vielen Fällen ist Alkoholkonsum der Auslöser für erhebliche familiäre Probleme und Missbrauch. Die drei Webinare

werden verschiedene, aber miteinander verbundene Aspekte dieser Erfahrung beleuchten.

Die Auswirkungen von problematischem Alkoholkonsum auf die Familie sind weitreichend. Das Aufwachsen in einem Elternhaus, in dem ein problematischer Alkoholkonsum vorkommt, wird seit über 25 Jahren international als »ungünstige Kindheitserfahrung« (Adverse Childhood Experience, ACE) anerkannt. Oftmals hat dies langfristige psychologische Auswirkungen und Belastungen zur Folge, die bis ins Erwachsenenalter hineinreichen und ein Leben lang anhalten können.
Dr. Sheila Gilheany, Geschäftsführerin der AAI

»Der konsistente Zusammenhang zwischen Alkohol und häuslicher, sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt hat dazu geführt, dass Alkohol von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Risikofaktor für Gewalt in Paarbeziehungen anerkannt wurde. Schätzungen zufolge ist Alkohol bei bis zu 70 % der Fälle von häuslicher Gewalt in Irland ein Faktor. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Kinder und Jugendliche, die häusliche Gewalt miterleben oder selbst erfahren, frühzeitig Unterstützung erhalten, um mit dem Chaos fertig zu werden, das diese Erfahrungen in ihrem Leben verursachen.«

Das Schwierigste war das immer wiederkehrende Gefühl der niederschmetternden Enttäuschung, wenn einer meiner Eltern wieder betrunken war. Einerseits hatte ich mich daran gewöhnt, aber es war jedes Mal aufs Neue enttäuschend und schmerzhaft. Wenn man einen alkoholkranken Elternteil hat, klammert man sich immer an einen Funken Hoffnung.«
Silent Voices-Beitrag

End the Silence 2025 wird einige der Herausforderungen beleuchten, denen Kinder ausgesetzt sind, die mit elterlichen Alkoholproblemen aufwachsen, und aufzeigen, was getan werden kann, um sie zu unterstützen.

Unter dem Vorsitz von Ailbhe Smyth, Schirmherrin von Silent Voices, findet das erste Webinar der Reihe statt: Die Kraft der frühzeitigen Intervention mit David und Elisabeth Carney-Haworth, den Gründer*innen und britischen Leiter*innen von Operation Encompass, die über ihre Erfahrungen mit der Initiative zum Informationsaustausch zwischen Polizei und Schulen berichten werden – wenn die Polizei zu einem Vorfall häuslicher Gewalt gerufen wird, bei dem Kinder anwesend waren –, die es Schulen und Lehrkräften ermöglicht, sofort einzugreifen und Kindern und Jugendlichen Unterstützung anzubieten.

Die AAI hat die jüngste Ankündigung von Justizminister Jim O'Callaghan, dass derzeit ein Gesetzentwurf ausgearbeitet wird, der der Irischen Polizei (An Garda Síochána) eine gesetzliche Grundlage für die Durchführung einer ähnlichen Initiative verschafft, sehr begrüßt. Zu den weiteren Redner*innen gehört Detective Superintendent Kerry Brennan vom Nordirischen Polizeidienst (PSNI), wo die Operation Encompass im Mai 2023 in allen 1.162 Schulen Nordirlands eingeführt wurde und in den ersten 12 Monaten mehr als 23.000 Fälle gemeldet wurden. Ein wichtiges Element für Kinder ist, dass Schulen traumainformiert sein sollten. In diesem Zusammenhang werden auch Beiträge der Kinderhilfsorganisation Barnardos und von Wissenschaftler*innen, die auf dem Gebiet der Frühintervention geforscht haben, zu hören sein.

Wenn unsere Eltern Alkohol tranken, waren wir auf uns selbst gestellt. Von klein auf mussten wir die volle Verantwortung dafür übernehmen, uns selbst zu versorgen, unsere Finanzen zu verwalten, mit unseren chaotischen Eltern fertig zu werden und zur Schule zu kommen.«
Silent Voices-Beitrag

Die weiteren Webinare im Rahmen von »End the Silence« sind »Breaking Free from Survival«, in dem die qualifizierte, traumainformierte Mindbody-Praktikerin und erwachsene Tochter eines Vaters mit Alkoholkonsumstörung Corey Casey anhand ihrer persönlichen und beruflichen Erfahrungen aufzeigt, warum so viele erwachsene Kinder aus alkoholbelasteten Familien das Gefühl haben, in ihrem Leben nicht voranzukommen, und wie sie sich oft zwischen zwei Welten gefangen fühlen: der Realität als Erwachsener und der Realität als inneres Kind – sowie »Ending the Omerta« (Beendigung der Omertà).

In Zusammenarbeit mit der Western Drug and Alcohol Task Force organisiert, wird Dr. Sheila Gilheany, Geschäftsführerin der AAI, im Rahmen von »Ending the Omerta« nationale und internationale Forschungsergebnisse im Bereich Alkohol und häusliche Gewalt aus einer Reihe aktueller Berichte der AAI untersuchen und diese anhand der Lebenserfahrungen von Mitwirkenden der AAI-Plattform »Shared Voices« veranschaulichen. Der Vortrag wird auch wichtige politische Maßnahmen hervorheben und die Frage stellen, warum die aktuelle nationale Strategie zu häuslicher, sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt, »Zero Tolerance«, Alkohol mit keinem Wort erwähnt.

Dr. Gilheany fuhr fort: »Jedes Kind hat das Recht, in einem Zuhause aufzuwachsen, in dem es umsorgt und mit Würde und Respekt behandelt wird. Daher ist es unerlässlich, dass die Auswirkungen häuslicher Gewalt und auch alkoholbedingte Schäden in der Familie vom Staat angegangen werden, und es ist von entscheidender Bedeutung, dass Kinder und Jugendliche, die häusliche Gewalt erleben, unterstützt werden.«

Leider wird in Irlands aktueller Null-Toleranz-Strategie zur Bekämpfung von häuslicher, sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt Alkohol überhaupt nicht erwähnt, sodass einer der größten Risikofaktoren für diese Gewalt derzeit bei der Prävention und den Hilfsangeboten nicht berücksichtigt wird. Gleichzeitig übt die Alkoholindustrie erheblichen Druck aus, um die Ausschankzeiten zu verlängern, was unweigerlich zu einem Anstieg der häuslichen Gewalt führen wird.«
Dr. Sheila Gilheany, Geschäftsführerin der AAI

Eine neue nationale Strategie zur Bekämpfung von häuslicher, sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt soll nächstes Jahr vorgelegt werden, und im Regierungsprogramm ist vorgesehen, dass die Gesetze zur Erteilung von Alkohollizenzen aktualisiert werden – beides fällt in den Zuständigkeitsbereich von Justizminister Jim O’Callaghan. Es ist bemerkenswert, dass die nationale Regierung Australiens 2024 beschlossen hat, alle Alkoholgesetze mit Blick auf die Reduzierung von Gewalt in der Familie zu überprüfen. Damit bietet sich Irland nun eine echte Chance, dem Beispiel Australiens zu folgen und alle Alkoholgesetze mit Blick auf die Reduzierung von häuslicher Gewalt zu überprüfen.

Minister O’Callaghan hat bereits großartige Arbeit geleistet, indem er die Zustimmung der Regierung für den Entwurf eines Gesetzes zur Operation Encompass gesichert hat, aber dies ist natürlich nur ein erster Schritt. Viel zu lange wurde der Alkoholindustrie in Bezug auf die Rolle von Alkohol bei häuslicher, sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt ein Freifahrtschein gewährt. Alkohol muss in die nächste Null-Toleranz-Strategie zur Bekämpfung von dieser Gewalt einbezogen werden.«
Dr. Sheila Gilheany, Geschäftsführerin der AAI
Titelseite von 'Silent Voices - Policy Recommendations'.

Ailbhe Smyth, Schirmherrin von Silent Voices, sagte: »Problematischer Alkoholkonsum in der Familie kann Familien tiefgreifend zerstören und häufig zu weiteren Problemen wie häuslicher Gewalt führen, was für Kinder, die dies miterleben oder selbst erleben, äußerst schädlich sein kann. Die Angst und Ohnmacht, die Kinder in solchen Situationen empfinden, kann psychische Narben hinterlassen, die ein Leben lang bleiben. Oftmals manifestiert sich bei Kindern mit psychischen Problemen ein Trauma in der Familie. Als Gesellschaft verdrängen wir die Schäden, die Alkohol bei Kindern verursacht. Es ist unerlässlich, dass wir dieses Problem ernster nehmen, uns der Auswirkungen bewusst werden, die problematischer Alkoholkonsum zu Hause auf Kinder hat, und genauer prüfen, was getan werden kann, um sie zu unterstützen.«

In Irland ist die Reduzierung des Alkoholkonsums eine wichtige Strategie zur Verringerung häuslicher Gewalt

Nahaufnahme einer Frau mit einem blauen Auge und verletzter Haut, die sich mit der Hand den Mund zuhält, vor schwarzem Hintergrund.

Da die Zahl der bei der Polizei gemeldeten Fälle von häuslicher Gewalt seit 2021 um 10 % pro Jahr gestiegen ist und im letzten Jahr mehr als 65.000 Fälle erreicht hat, ist Alcohol Action Ireland (AAI), die nationale unabhängige Interessenvertretung zur Reduzierung alkoholbedingter Schäden, besorgt über die anhaltende Untätigkeit der Regierung bei der Einführung von »Operation Encompass«, obwohl dies in der dritten nationalen Strategie gegen häusliche, sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt (DSGBV) aus dem Jahr 2022 empfohlen wurde.

Es wird Zeit, dass die Regierung die Augen nicht länger vor der Rolle des Alkohols bei häuslicher Gewalt verschließt

Nahaufnahme einer Frau mit einem blauen Auge und verletzter Haut, die sich mit der Hand den Mund zuhält, vor schwarzem Hintergrund.

Mit einer neuen irischen Strategie zur Bekämpfung häuslicher, sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt, die nächstes Jahr vorgelegt werden soll, und mit dem Regierungsprogramm, in dem eine Aktualisierung der Gesetze zur Erteilung von Alkohollizenzen angekündigt wird – beides fällt in den Zuständigkeitsbereich von Justizminister Jim O’Callaghan – wird Alcohol Action Ireland (AAI), die nationale unabhängige Interessenvertretung zur Reduzierung alkoholbedingter Schäden, zusammen mit Vertretern des SAOL-Projekts und von MOVE (Men Overcoming Violence) am 2. Oktober Abgeordnete, Senator#*innen und politische Mitarbeiter*innen über die Bedeutung der Anerkennung der Rolle von Alkohol bei häuslicher, sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt informieren.

Quelle: Pressemitteilung von Alcohol Action Ireland

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