Die Politische Erklärung über nichtübertragbare Krankheiten (NCDs) von 2018 hat es versäumt, ehrgeizige und evidenzbasierte Verpflichtungen zur Alkoholpolitik zu formulieren, wodurch kritische Lücken entstanden sind, die den Fortschritt bei der Prävention und Kontrolle von NCDs behindern.
Im Vorfeld des hochrangigen Treffens zu nichtübertragbaren Krankheiten im Jahr 2025 setzt sich Movendi International für einen mutigen, evidenzbasierten Ansatz ein, der die Besteuerung von Alkohol, die Best Buys der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Schutz vor Einmischung der Alkoholindustrie in den Vordergrund stellt.
Diese ausführliche Analyse hebt die Mängel der vorherigen Erklärung hervor und skizziert die wichtigsten Prioritäten der Interessenvertretung, um sicherzustellen, dass die nächste politische Erklärung den Alkoholmissbrauch wirksam bekämpft und den Fortschritt bei der Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung beschleunigt.
Alkoholpolitische Prioritäten für das hochrangige Treffen zu nichtübertragbaren Krankheiten 2025
Im Vorfeld des hochrangigen Treffens (HLM) zu nichtübertragbaren Krankheiten (NCDs) im Jahr 2025 fordert Movendi International eine solide und ehrgeizige politische Erklärung, die die Reaktion auf Alkoholschäden deutlich verstärkt.
Das diesjährige hochrangige Treffen bietet die Gelegenheit, ehrgeizige Entscheidungen zu treffen, um evidenzbasierte Maßnahmen für Fortschritte in der Alkoholpolitik zu ergreifen. Der Globale Alkoholstatusbericht 2024 der WHO zeigte Folgendes:
Die meisten Länder berichteten über keine Fortschritte bei den ›Best Buys‹ in der Alkoholpolitik seit 2010, was auf dringenden Handlungsbedarf hindeutet.«
Ein Höhepunkt beim Hochrangigen Treffen zu Nichtübertragbaren Krankheiten 2018 war die Nebenveranstaltung zur Alkoholpolitik, die Movendi International zusammen mit Ländern und der Weltgesundheitsorganisation organisierte. Diese Veranstaltung gab der Alkoholpolitik Auftrieb und führte schließlich zur Verabschiedung eines Globalen Aktionsplans Alkohol im Jahr 2022.
Aber unsere Lobbyarbeit in den Jahren 2017 und 2018 hat nicht dazu geführt, dass die Politische Erklärung zu Nichtübertragbaren Krankheiten von 2018 verbessert wurde. Der Ausgangspunkt für die Lobbyarbeit in diesem Jahr ist es, die vielen Mängel, Lücken und Verbesserungsmöglichkeiten in Bezug auf Alkoholschäden, die Prävention von Nichtübertragbaren Krankheiten, die Förderung der psychischen Gesundheit und die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) durch evidenzbasierte alkoholpolitische Lösungen klar zu verstehen und anzugehen.
Die Mängel der Politischen Erklärung von 2018
In der Politischen Erklärung über nichtübertragbare Krankheiten von 2018 wurde die Alkoholpolitik nicht angemessen behandelt, und wir müssen sicherstellen, dass die diesjährige Erklärung evidenzbasierten, wirkungsvollen alkoholpolitischen Lösungen Vorrang einräumt.
1. Fehlende ausdrückliche Unterstützung der »Best Buys«-Alkoholpolitik
Die Erklärung erkennt zwar die Notwendigkeit politischer Maßnahmen an, versäumt es jedoch, die »Best Buys« der WHO oder das SAFER-Paket ausdrücklich zu befürworten, die sich als bewährte, kosteneffiziente Maßnahmen zur Verringerung von Alkoholschäden erwiesen haben.
Die Politische Erklärung von 2018 enthielt vage und unverbindliche Formulierungen zur Alkoholpolitik. So forderte beispielsweise Artikel 21 die Länder lediglich auf, »politische, gesetzgeberische und regulatorische Maßnahmen, gegebenenfalls auch steuerliche Maßnahmen, zu fördern und umzusetzen, um die Auswirkungen der Hauptrisikofaktoren für nicht übertragbare Krankheiten zu minimieren«. Dieser Mangel an Spezifität führte zu unzureichenden Fortschritten bei der Alkoholbesteuerung und anderen wichtigen Maßnahmen.
Was benötigt wird: Die Erklärung von 2025 sollte ausdrücklich auf diese evidenzbasierten alkoholpolitischen Lösungen und den SAFER-Entwurf für eine Alkoholpolitik verweisen und die vollständige und unverzügliche Umsetzung des Globalen Aktionsplans Alkohol fördern.
Dies ist ein Thema, das Movendi International auf der jüngsten Sitzung des Exekutivrats der Weltgesundheitsorganisation angesprochen hat.
Wir brauchen das bevorstehende Hochrangige Treffen der Vereinten Nationen, um Veränderungen voranzutreiben, indem wir
- die Alkoholpolitik auf Länder- und UN-Ebene etablieren,
- ehrgeizige Verpflichtungen zur Alkoholpolitik für Nichtübertragbare Krankheiten eingehen und
- einen eigenen Raum für die SAFER-Initiative schaffen, um die Wirkung zu maximieren.
2. Ungenaue Formulierungen zur Alkoholbesteuerung und anderen steuerpolitischen Maßnahmen
In Artikel 21 werden steuerliche Maßnahmen erwähnt, aber es wird versäumt, die Alkoholbesteuerung eindeutig als vorrangiges Instrument zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten vorzuschreiben – ein wirksames Instrument zur Senkung der Kosten und zur Entlastung der überlasteten Gesundheitssysteme, beispielsweise durch die Prävention und Reduzierung von Krebserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die durch Alkohol verursacht werden. Darüber hinaus trägt die Erhöhung der Alkoholsteuern zur Finanzierung dringend benötigter Gesundheitsdienste für die Behandlung von nichtübertragbaren Krankheiten und psychischen Erkrankungen bei.
Was benötigt wird: Die Erklärung von 2025 sollte die Länder eindeutig dazu verpflichten, die Alkoholsteuern als eine wichtige Maßnahme zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und zur Erzielung von Einnahmen für eine allgemeine Gesundheitsversorgung zu erhöhen.
Dies ist ein Thema, das Movendi International auf der jüngsten Sitzung des Exekutivrats der Weltgesundheitsorganisation angesprochen hat.
Durch eine stärkere Beachtung der Alkoholpolitik im Allgemeinen und der Alkoholbesteuerung im Besonderen ist es möglich, Kosten zu senken und Einnahmen für Investitionen in die allgemeine Gesundheitsversorgung zu erhöhen. Wir fordern eine viel ehrgeizigere Konzentration auf die »Best Buys« der Alkoholpolitik, um ihr ungenutztes Potenzial für Fortschritte in Richtung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung zu erschließen.
3. Die Rolle von Alkohol für die psychische Gesundheit wird übersehen
In Artikel 11 wird die psychische Gesundheit als Teil der Belastung durch nichtübertragbare Krankheiten anerkannt, aber es wird nicht direkt erwähnt, dass Alkohol in erheblichem Maße zu psychischen Störungen, Suizid und neurologischen Erkrankungen beiträgt.
Zur Veranschaulichung: WHO-Daten zeigen, dass im Jahr 2019 schätzungsweise 400 Millionen Menschen im Alter von 15 Jahren und älter eine Alkoholkonsumstörung hatten (was 7,0 % der Erwachsenen entspricht), und von diesen wiederum lebten 209 Millionen Menschen im Alter von 15 Jahren und älter mit einer Alkoholabhängigkeit.
Was benötigt wird: In der neuen Erklärung sollte Alkohol ausdrücklich als Hauptrisikofaktor für psychische Störungen anerkannt werden und sichergestellt werden, dass die Alkoholpolitik in die Strategien zur psychischen Gesundheit einbezogen wird.
4. Keine klare Integration von Alkohol in die allgemeine Gesundheitsversorgung
Artikel 35 konzentriert sich auf die Stärkung der Gesundheitssysteme für eine allgemeine Gesundheitsversorgung, beinhaltet jedoch nicht die Prävention von Alkoholschäden als entscheidenden Bestandteil zur Erreichung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung.
Was benötigt wird: Die Alkoholpolitik sollte ausdrücklich als integraler Bestandteil der Bemühungen um eine allgemeine Gesundheitsversorgung anerkannt werden, sowohl bei der Verringerung der Belastung durch nichtübertragbare Krankheiten und der Gesamtbelastung des Gesundheitssystems als auch bei der Finanzierung kritischer Gesundheitsdienste und der Gewährleistung eines finanziellen Schutzes vor alkoholbedingten Gesundheitskosten.
5. Keine Verpflichtung zur Reduzierung des Pro-Kopf-Alkoholkonsums
In der Erklärung von 2018 wird der irreführende Begriff »schädlicher Alkoholkonsum« verwendet (Artikel 5, 20, 34), der von der Notwendigkeit ablenkt, den Gesamtkonsum zu reduzieren und die durch Alkohol verursachte Belastung durch Nichtübertragbare Krankheiten angemessen zu vermitteln – die auch in beträchtlichen Mengen durch geringen Alkoholkonsum verursacht wird, beispielsweise bei Krebs und Erkrankungen des menschlichen Gehirns.
Das Nachhaltigkeitsziel (SDG) 3.5.2 zielt darauf ab, den Pro-Kopf-Alkoholkonsum um 10 % zu senken. Die Erklärung verknüpft ihre Verpflichtungen jedoch nicht mit der Erreichung von SDG 3.5.
Was benötigt wird: Die Erklärung von 2025 sollte ausdrücklich darauf abzielen, den Pro-Kopf-Alkoholkonsum zu senken, und sich dabei an SDG 3.5 und dem Globalen Aktionsplan der WHO gegen Alkohol orientieren.
6. Die politische Erklärung behandelt Alkohol wie eine gewöhnliche Marktware
In Artikel 44(b) werden Alkoholproduzent*innen aufgefordert, »zur Verringerung des schädlichen Gebrauchs beizutragen«, wobei wider besseres Wissen davon ausgegangen wird, dass sich die Akteur*innen der Branche selbst regulieren werden.
Wie wir mit überzeugenden Beweisen aus dem Big Alcohol Exposed Annual Report 2024 und durch mehrere wissenschaftliche Studien belegen können, hat die Alkoholindustrie diese Verpflichtungen nicht erfüllt, sabotiert und verletzt bewusst die von der WHO empfohlenen alkoholpolitischen Lösungen und setzt sich aktiv gegen wirksame politische Maßnahmen ein.
Zum Beispiel werden in den Berichten aggressive Alkoholmarketingpraktiken von Alkoholunternehmen dokumentiert. Diese stehen eindeutig im Widerspruch zu Bestimmung 44(c) der Erklärung von 2018, wonach die Alkoholindustrie konkrete Schritte unternehmen sollte, um das Alkoholmarketing für Minderjährige zu unterbinden.
Was benötigt wird: Die Erklärung von 2025 sollte Kapitel 44 entfernen oder vollständig umschreiben, um sicherzustellen, dass Alkoholproduzent*innen keine Rolle bei der Gestaltung der Politik spielen.
Enthüllt: Die unlauteren Geschäftspraktiken der Alkoholindustrie im Jahr 2024
Movendi International hat heute mit Unterstützung der RESET-Alkoholinitiative einen bahnbrechenden neuen Bericht veröffentlicht: »The Big Alcohol Exposed Annual Report 2024« (»Vom Sport zu den Bildschirmen – die unlauteren Praktiken der Alkoholindustrie aufdecken«).
Der Bericht beleuchtet, wie die Alkoholindustrie im Jahr 2024 ihre Agenda der Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf die menschlichen und gesellschaftlichen Kosten verfolgt. Er deckt Schlüsselthemen der Einmischung der Alkoholindustrie in Gesellschaften auf der ganzen Welt auf, eine Vielzahl fragwürdiger Strategien, die Menschen und Gemeinschaften gefährden, sowie neue Daten, die den Interessenkonflikt der Alkoholindustrie belegen. Der Bericht fasst die erschreckendsten Fälle von Fehlverhalten und unlauteren Praktiken zusammen.
Durch gezielte, systematische Strategien nistet sich die Alkoholindustrie in Bereichen ein, denen wir vertrauen – Sport, digitale Plattformen und Wellness-Kultur – und untergräbt gleichzeitig aktiv evidenzbasierte Regelungen zum Schutz der Gesundheit.
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7. Kommerzielle Gesundheitsdeterminanten (CDoH) und Interessenkonflikte werden weitgehend ignoriert
In der Erklärung von 2018 wurde die Rolle kommerzieller Gesundheitsdeterminanten (CDoH) und Interessenkonflikte nicht angemessen berücksichtigt. In Artikel 43 wird kurz auf die »gebührende Berücksichtigung des Umgangs mit Interessenkonflikten« eingegangen, es werden jedoch keine spezifischen Schutzmaßnahmen gegen Einmischungen der Industrie getroffen.
In der Erklärung werden gesundheitsschädliche Industrien nicht als strukturelle Hindernisse für die Prävention von Nichtübertragbaren Krankheiten genannt.
Artikel 43 enthielt keine klaren Richtlinien zur Eindämmung der Einflussnahme der Industrie auf die Politikgestaltung. In der Erklärung wurde auch der Beitrag von Alkohol zur umfassenderen globalen Gesundheitskrise, einschließlich seiner Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und Infektionskrankheiten, nicht angemessen hervorgehoben.
Was benötigt wird: Die Erklärung von 2025 sollte die Einmischung der Alkoholindustrie ausdrücklich als ein wesentliches Hindernis für den Fortschritt anerkennen und Empfehlungen aus dem Bericht der WHO Europa über gesundheitsschädliche Industrien integrieren.
Dies ist von großer Bedeutung, da die WHO-Daten zeigen, dass die Länder weiterhin von der Alkoholindustrie bei der Entwicklung der Alkoholpolitik beeinflusst werden:
Im Jahr 2019 lebten zwei von fünf Menschen in einem Land, das in den letzten drei Jahren solche Eingriffe gemeldet hat.«
Globaler Alkoholstatusbericht der WHO, 2024
Mächtige Industrien verursachen Krankheit und vorzeitige Sterblichkeit
In Europa sterben täglich 7.000 Menschen an vermeidbaren Ursachen. Der neue bahnbrechende Bericht »Kommerzielle Determinanten nichtübertragbarer Krankheiten in der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO)« kommt zu dem Ergebnis, dass vier kommerzielle Produkte – Tabak, stark verarbeitete Lebensmittel, fossile Brennstoffe und Alkohol – jährlich für 19 Millionen beziehungsweise 34 % aller Todesfälle weltweit verantwortlich sind.
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Hauptprioritäten für das Hochrangige Treffen 2025 zu Nichtübertragbaren Krankheiten
Der Globale Alkoholstatusbericht 2024 der WHO machte die Herausforderungen für die Alkoholpolitik auf der diesjährigen hochrangigen Tagung zu Nichtübertragbaren Krankheiten deutlich:
Die aktuellen Trends deuten darauf hin, dass das globale Ziel für den Alkoholkonsum bis 2030 nicht erreicht werden wird. Um dieses Ziel zu erreichen, sind politisches Engagement, starke Lobbyarbeit und die Mobilisierung von Ressourcen für die konsequente Umsetzung des Globalen Aktionsplans Alkohol 2022–2030 erforderlich, wobei der Schwerpunkt auf den wirkungsvollen politischen Maßnahmen des SAFER-Pakets liegen sollte.
Deshalb sind wir bei Movendi International entschlossen, uns in Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern auf der ganzen Welt verstärkt für diese neun Prioritäten einzusetzen, damit das Ergebnisdokument des hochrangigen Treffens zu nichtübertragbaren Krankheiten im Jahr 2025 fruchtbar und ehrgeizig ausfällt.
Wir wollen eine neue und starke Dynamik in der Alkoholpolitik als Eckpfeiler für die Prävention und Kontrolle von Nichtübertragbaren Krankheiten und als Schlüsselelement für globale Gesundheitsverbesserungen und Fortschritte bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele bis 2030.
- Wirkungsvolle Maßnahmen zur Alkoholpolitik: Best Buys und SAFER
- Die Erklärung von 2025 sollte die Best Buys und den SAFER-Entwurf für eine Alkoholpolitik ausdrücklich als wesentliche Instrumente für den Fortschritt bei Nichtübertragbaren Krankheiten unterstützen.
- Die Regierungen sollten dazu angehalten werden, die im Globalen Aktionsplan Alkohol der WHO enthaltenen Maßnahmen unverzüglich und ohne Einmischung der Industrie umzusetzen.
- Stärkeres Engagement für Alkoholsteuern und andere Steuern auf ungesunde Produkte
- Die neue Erklärung sollte über die vage Sprache von 2018 hinausgehen und ausdrücklich die Erhöhung der Alkoholsteuern als Priorität im Bereich der öffentlichen Gesundheit fordern.
- Die Besteuerung von Alkohol sollte als wichtiges Instrument sowohl für die Prävention von Nichtübertragbaren Krankheiten als auch für nachhaltige Entwicklungsfortschritte eingesetzt werden.
- Verbesserte Erkennung von Risikofaktoren und Verknüpfungen zu anderen Gesundheitsbereichen
- In der politischen Erklärung sollte anerkannt werden, dass Risikofaktoren für nichtübertragbare Krankheiten, einschließlich Alkohol, auch andere globale Gesundheitsbereiche betreffen, wie beispielsweise psychische Gesundheit, die Gesundheit von Frauen, Kindern und Jugendlichen, Infektionskrankheiten und vieles mehr.
- Die Schäden durch Alkohol sollten ausdrücklich mit der universellen Gesundheitsversorgung (UHC) und den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) in Verbindung gebracht werden, einschließlich derer, die über SDG 3 – das Ziel »Gesundheit für alle« – hinausgehen.
- Schwerpunktverlagerung auf Prävention und Gesundheitsförderung
- Die Erklärung sollte Präventionsstrategien Vorrang vor gesundheitsschädlichen, von der Industrie favorisierten Ansätzen zur Schadensminderung und Selbstregulierung einräumen.
- Regierungen sollten sich zu umfassenden Strategien im Bereich der öffentlichen Gesundheit verpflichten, anstatt sich auf freiwillige Zusagen der Industrie zu verlassen.
- Streichung des Begriffs »schädlicher Alkoholkonsum«
- Das fehlerhafte und veraltete Konzept des »schädlichen Alkoholkonsums« sollte aus der Erklärung gestrichen werden, da es das grundlegende Problem falsch darstellt: Der Alkoholkonsum selbst ist ein Hauptrisikofaktor für Nichtübertragbare Krankheiten.
- Der Fokus sollte sich auf die Reduzierung des Gesamtalkoholkonsums, der Schäden und Kosten verlagern – und auf die Vorteile bevölkerungsweiter alkoholpolitischer Lösungen.
- Vollständige Entfernung oder Überholung von Artikel 44
- Die Erklärung von 2025 sollte die Bestimmung streichen, die die Alkoholindustrie zur Beteiligung an politischen Bemühungen auffordert.
- Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass die Alkoholindustrie weder die Schäden durch Alkohol reduzieren noch das Marketing an Minderjährige unterbinden konnte und die Gesundheitspolitik aktiv untergräbt.
- Schärfere Sprache in Bezug auf Kommerzielle Gesundheitsdeterminanten und Interessenkonflikte
- In der politischen Erklärung sollten gesundheitsschädliche Industrien klar definiert und als Hindernisse für die Prävention und Kontrolle von Nichtübertragbaren Krankheiten anerkannt werden.
- Es sollten strengere Schutzmaßnahmen eingeführt werden, um Interessenkonflikte bei der Prävention und Kontrolle von nichtübertragbaren Krankheiten und die Einflussnahme der Industrie auf die Politikgestaltung zu verhindern.
- Einbeziehung der Ergebnisse von WHO Europa zu kommerziellen Determinanten von Gesundheit
- Der Bericht der WHO Europa, der zeigt, dass vier Branchen – darunter die Alkoholindustrie – für 19 Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich sind, sollte zitiert werden.
- Diese Beweise sollten genutzt werden, um bessere Standards für gesundheitsschädliche Industrien zu erreichen und den Einfluss der Industrie auf die globale und öffentliche Gesundheitspolitik zu verringern.
- Aufruf zu einem hochrangigen Treffen zum Thema Alkohol vor 2030
- Angesichts der enormen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belastung durch Alkoholschäden sollte vor 2030 ein spezielles Hochrangiges Treffen zum Thema Alkohol anberaumt werden.
- Dies würde eine gezieltere Diskussion über die Alkoholpolitik ermöglichen, die frei von den konkurrierenden Prioritäten der umfassenderen Agenda für Nichtübertragbare Krankheiten ist.
Der Weg zum Hochrangigen Treffen 2025
Die Politische Erklärung über nichtübertragbare Krankheiten von 2018 hat keine starken Maßnahmen zur Alkoholpolitik hervorgebracht, sodass die Alkoholindustrie weiterhin Einfluss nehmen kann und die Reaktionen unzureichend sind.
Movendi International setzt sich für eine viel ehrgeizigere, evidenzbasierte politische Erklärung im Jahr 2025 ein, die der Besteuerung von Alkohol, anderen Strategien zur Gesundheitsförderung und der Rechenschaftspflicht der Alkoholindustrie Vorrang einräumt.
Wir fordern die politischen Entscheidungsträger*innen auf, dafür zu sorgen, dass die bevorstehende hochrangige Tagung der Vereinten Nationen zu nichtübertragbaren Krankheiten sinnvolle Verpflichtungen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung enthält.
Movendi International fordert alle Interessengruppen auf, die frei von Interessenkonflikten sind, diese Prioritäten zu unterstützen und sich auf dem hochrangigen Treffen zu nichtübertragbaren Krankheiten 2025 für eine ehrgeizige, umfassende und wirksame Reaktion auf die Schäden durch Alkohol einzusetzen.
Eine auf die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten ausgerichtete Alkoholpolitik hat unmittelbare positive Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Forscher*innen überprüften 49 Maßnahmen, die sich zuvor als kosteneffizient erwiesen hatten, um die frühestmögliche nachweisbare Wirkung auf hochrangige Ziele der Bevölkerungsgesundheit zu ermitteln. 25 Maßnahmen qualifizierten sich als Schnäppchen (»Quick Buys«), darunter vier alkoholpolitische Lösungen.
Mit Blick auf die Frist für die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bis 2030 versuchten die Forscher*innen, unter den »Best Buys« und anderen empfohlenen Maßnahmen diejenigen zu ermitteln, von denen erwartet werden kann, dass sie sich innerhalb von fünf Jahren oder weniger – und in einigen Fällen sofort – auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken. Dies sind die »Quick Buys«. Insbesondere die »Quick Buys« im Bereich der Alkoholpolitik zeigen sofort positive Auswirkungen.
Steuererhöhungen auf ungesunde Produkte verringern nichtübertragbare Krankheiten
Alkohol, Tabak und stark verarbeitete Lebensmittel sind wichtige Risikofaktoren für die Haupttodesursachen unserer Zeit – Krebs, Lungen- und Herzkrankheiten sowie Diabetes –, die weltweit für mehr als 70 Prozent aller Todesfälle verantwortlich sind. Eine neue Herausforderung für Regierungen und zivilgesellschaftliche Organisationen besteht darin, eine kohärente Antwort auf die Vielzahl von Produkten zu finden, die sich negativ auf die Gesundheit der Menschen auswirken. Bewährte Maßnahmen des Gesundheitswesens können dabei helfen. Dazu gehören vor allem Gesundheitssteuern, die ungesunde Produkte verteuern, heißt es in einem neuen Leitartikel in BMJ Global Health.
Weiterlesen: Steuererhöhungen auf ungesunde Produkte verringern nichtübertragbare Krankheiten
Quelle: MOVENDI International
Übersetzt mit www.DeepL.com