Die Einmischung der Alkoholindustrie stellt eine ernsthafte und unterschätzte Bedrohung für die Entwicklung und Umsetzung wirksamer Alkoholpolitik dar. In allen Ländern und Regionen versuchen kommerzielle Akteur*innen, Maßnahmen zur Prävention und Reduzierung alkoholbedingter Schäden zu verzögern, zu schwächen oder zu blockieren – darunter auch die kosteneffizientesten und wirkungsvollsten Maßnahmen wie Alkoholsteuern und sinnvolle Beschränkungen für die Vermarktung und Verfügbarkeit von Alkohol. Diese Einmischung untergräbt direkt die Fähigkeit der Regierungen, die öffentliche Gesundheit zu schützen und die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.

Das Kernproblem liegt in einem grundlegenden und unüberbrückbaren Interessenkonflikt: Das Geschäftsmodell der Alkoholindustrie hängt davon ab, den Alkoholkonsum aufrechtzuerhalten und zu steigern, während die Gesundheitspolitik darauf abzielt, ihn zu reduzieren. Die Gewinne der Industrie hängen stark vom risikoreichen Alkoholkonsum und dem Konsum durch Jugendliche ab – genau den Mustern, die die Politik zu ändern versucht. Trotzdem beteiligen sich Alkoholunternehmen regelmäßig an politischen Diskussionen, Gesundheitskampagnen und Aufklärungsinitiativen, oft unter dem Deckmantel der sozialen Verantwortung von Unternehmen.

Dieser Policy Brief beschreibt, wie die Einmischung der Alkoholindustrie Gesundheit und Entwicklung untergräbt, und enthält eine Reihe klarer, umsetzbarer Empfehlungen zur Vermeidung von Interessenkonflikten bei der Entwicklung von Alkoholpolitik.